Samstag, 22. Februar 2014

Teamtreff

Hallo liebes Tagebuch,

schon sehr lange habe ich auf diesen Tag gewartet. Heute sollte ich nun endlich mein neues Halstuch bekommen! Dass Adrian noch zwei Stunden vor dem Teamtreff seelenruhig schlief, konnte ich gar nicht verstehen und sprang also auf ihm herum, um ihn aufzuwecken. Mit einem herzhaften Gähnen reckte und streckte er sich schließlich und wollte wissen, warum ich denn schon so aufgeregt bin. "Na heute ist doch Teamtreff und ich bekomme mein neues Halstuch und den neuen Knoten, der im dunkeln leuchtet!" Er sprang nun von seinem Bett und während er duschte, fing ich schon an, das Frühstück zu machen. Danach begannen wir mit den Vorbereitungen für den Teamtreff. Es gab leider eine Absage, aber wir legten trotzdem sechs Sitzsäcke in den Raum. Draußen schien die Sonne und ich konnte mir kaum einen schöneren Tag vorstellen, um Teamtreff zu haben. Schließlich war es 10 Uhr --- Aber wo waren die anderen Jungs? Adrian und ich gingen nach draußen. Nach zwei Minuten tauchte dann tatsächlich der erste Junge aus unserem Team auf. Einige Minuten später noch ein Zweiter. Adrian versuchte nun, noch die Eltern von den anderen Jungs zu erreichen, doch ohne Erfolg. So waren wir also nur zu dritt. Eigentlich war geplant, einen Teamruf, einen Teambanner und einen Teamsong zu machen, doch dazu müssen alle dabei sein. Auch Teamhelfer und Teamstellvertreter konnten wir so nicht wählen. Das war wirklich schade. Was konnten wir also tun? Naja... Wir schauten nach, was in den Logbüchern ganz vorne drin steht. Aha... Knoten und Bünde... Okay, dann fangen wir mal damit an. Adrian zeigte uns einige Knoten und ließ uns mit einigen Stricken üben.
Jetzt habe ich endlich mein blau-gelbes Halstuch
Dann war es zeit für meine Aufnahmeprüfung. Oha... Gleich zu Beginn vertauschte ich die roten und die goldenen Zacken und eine rote Zacke fiel mir gar nicht mehr ein! Mit etwas Hilfe schaffte ich es aber dann doch noch. Dann hätte ich beihnahe die goldene Regel und das Ranger-Versprechen vertauscht. Das wurde aber sofort bemerkt, also durfte ich nochmal von vorne beginnen. Ich glaube, da war ich einfach viiiiiiel zu aufgeregt. Trotzdem habe ich dann mein Halstuch und den nachtleuchtenden Halstuchknoten bekommen. Jetzt bin ich kein Starter mehr, sondern gehöre schon zu den Kundschaftern.
Nach einer kurzen Essenspause gingen wir nach draußen. Adrian hatte ein langes Seil dabei und nun spielten wir ein Spiel. Dazu wurde auf den Boden der See (ein großer Kreis) aufgezeichnet und ein Stück Pappe in die Mitte gelegt, was gerade groß genug war, dass ich mich draufsetzen konnte. Die beiden Jungs sollten nun überlegen, wie sie mich von der Insel retten könnten. Das Seil als Lasso zu verwenden funktionierte nicht besonders gut. Mit etwas Hilfe fand sich die Lösung aber doch. Ein Ende des Seils wurde um einen Baum geknotet, das Seil dann von Adrian und einem der Jungs über den See gespannt, während der andere Junge sich am Seil entlanghangelte, um mich von der Insel zu retten.
Nach diesem Spiel machten wir uns auf den Weg zu der Bude, die wir vor einiger Zeit zu bauen angefangen hatten. Dort spannten wir das Seil zwischen zwei Bäume und probierten, eine Seilbahn zu bauen. Dabei fiel plötzlich mein Halsband ab. "Oh nein! Wo ist der Knoten? Gerade eben hatte ich ihn noch!", rief ich. Nun suchten wir alle nach meinem Halstuchknoten und nach einer Weile fanden wir ihn glücklicherweise auch wieder. Einer von den Jungs musste dann auch schon nach Hause, der andere hatte noch Zeit. Wir verabschiedeten den Jungen und bauten dann unsere Seilbahn ab. Anschließend überlegten wir uns, was wir noch machen könnten und kamen auf die Idee, durch den Prießnitzgrund zu laufen. Dabei überquerten wir die Prießnitz an jeder möglichen Stelle. Selbst bei Zweigen, die kaum zu halten schienen, turnten wir munter von einer Seite auf die Andere. Manche Übergänge waren aber so gewagt, dass Adrian lieber auf der einen Seite blieb und dafür den nächsten Baumstamm benutzte. Schließlich wurde es Zeit, umzukehren. Auf dem Rückweg hörten wir dann plötzlich einen Specht und konnten ihn eine ganze Weile beobachten. Das war echt interessant, wie er mit seinem Schnabel ein Loch in den Baum hackte.
So war der Teamtreff dann beendet und wir waren wieder zu Hause. Es gab Toast zum Mittag und dann las Adrian, dass ja heute internationaler Welt-Pfadfindertag sei. Oh ja! Vor 157 Jahren wurde Lord Baden-Powell geboren, der Begründer der Pfadfinderbewegung. Ohne ihn gäbe es überhaupt keine Pfadfinder, also kann man an seinem Geburtstag ruhig mal an ihn denken und das dadurch zum Ausdruck bringen, dass man sich als Pfadfinder zu erkennen gibt. Adrian ist dann in Kluft zur Post gefahren, auf die Sparkasse, einkaufen und wieder zurück. Auch den Rest des Tages in der Jugend usw. behielt er seine Kluft an.

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