Samstag, 15. Februar 2014

Wanderung durch die Dresdner Heide

Heute war es endlich soweit. Es war alles vorbereitet und ich konnte es kaum erwarten, loszugehen. Adrian, unser Gast und ich frühstückten und wir packten unsere Sachen zusammen. Dann gingen wir nach draußen, wo wir auf einen Jungen aus unserem Schneeleopardenteam warteten. Er kam auch bald und so liefen wir zur Straßenbahnhaltestelle. Auf dem Weg dorthin begegneten wir einem anderen Ranger und an der Haltestelle kam dann noch ein Klassenkamerad von dem Jungen dazu, auf den wir vorhin gewartet hatten. Nach kurzer Zeit kam auch schon die Straßenbahn und wir stiegen ein. Das Wetter war leider nicht so sonnig wie die letzten Tage, aber das störte uns nicht weiter. Angekommen am Treffpunkt, waren wir 17 Ranger. Adrian eröffnete den Stammtreff mit einem Gebet und nach einigen Ansagen. Jedes Team bekam eine Karte und an jedem Punkt gab es Aufgaben zu lösen, um den jeweils nächsten Punkt zu ermitteln. Leider fing es jetzt doch an zu regnen, sodass wir nur eine Karte benutzten, damit die anderen trocken blieben. Die erste Aufgabe war ganz schön schwierig. Wir mussten mit besonders großen Zahlen rechnen. Die Richtung und die Entfernung von unserem aktuellen Punkt zum Zielpunkt war vorgegeben und nun mussten wir die Entfernung in Zentimeter umrechnen und durch den Kartenmaßstab teilen, damit wir auf der Karte abmessen können, wo der Punkt ist. Nun starteten wir und erreichten nach einiger Zeit den ersten Punkt. Dort regnete es etwas mehr, sodass wir uns zur Lösung der nächsten Aufgabe unter einige Nadelbäume stellten. Auf der Karte hatten wir zu Beginn der Wanderung zwei Bezugspunkte eingezeichnet und ermittelten nun den nächsten Punkt durch Angabe einer Richtung und Entfernung vom Bezugspunkt A. Das muss ich mir nochmal ganz genau erklären lassen. Ich fand das viel zu schwer. Trotzdem haben wir die Aufgabe irgendwie gelöst und liefen weiter zum zweiten Punkt. Dort angekommen sollten wir einer Spur von Waldläuferzeichen folgen. Aber... Es war keins zu sehen! Adrian hatte die Spur am Dienstag gelegt und gestern ist seine Freundin den Weg nochmal kontrollieren gewesen. So musste Adrian trotz allem das erste Zeichen neu legen. Die meisten Zeichen der Spur waren noch ganz. Besonders ein Zeichen war raffiniert. "Eine Nachricht in 10m Entfernung und zwei metern Höhe." Um dieses Zeichen zu lesen mussten wir tatsächlich den Waldläuferzeichenplan benutzen, der uns vorher ausgeteilt wurde. Die Nachricht war ein Stock, in den das Wort "weiter" eingeschnitzt war und der an einer Seite eine Spitze hatte. Also ganz eindeutig: Weiterlaufen in die Richtung, in die die Spitze zeigte. So folgten wir der Spur noch ein ganzes Stück und erreichten so den nächsten Punkt. Dort war eine Dose versteckt, in der der nächste Hinweis war: "Gut gemacht! Jetzt ab zum Jennystein, dort ist Mittagspause." Wir suchten den Jennystein auf der Karte, fanden ihn und gingen los. Endlich was futtern! Vielen Kindern war inzwischen kalt, aber einmal die Treppenstufen runter und wieder rauf zu rennen erwärmte schließlich jeden. Plötzlich wurden wir gefragt, wie viele Schneeleoparden es braucht, um einen Teamleiter umzuwerfen. Oooooohhhhh! Na das wollen wir doch mal sehen. Wir waren insgesamt fünf Jungs und ich gegen Adrian. Gemeinsam versuchten wir, seine Beine wegzuziehen, aber er bewegte sich fast gar nicht. Nach mehreren Minuten hörten wir auf.
Es gab nun zwei Möglichkeiten, unsere Wanderung fortzusetzen: Entweder die Treppen hoch oder runter. Die meisten wollten lieber die Treppen runter, also folgten wir dem unteren Weg ein Stück, bis wir an eine Brücke kamen. Dort befand sich Punkt 4. Die Aufgabe war ein kurzer Text in Morsezeichen, der uns sagte, wir sollten von nun an nach norden laufen. Nach etwa zwei Kilometern fanden wir den nächsten Punkt. Da alle Punkte mit einem roten Faden markiert waren, mussten wir immer besonders wachsam sein, wenn wir die Punkte nicht verpassen wollten. Hier kamen plötzlich vier Jungs aus dem Fuchs-Team auf die Idee, Adrian ein Stück zu tragen. Oha... Da haben sie sich ja ziemlich viel vorgenommen! Zuerst wurde allerdings die nächste Aufgabe verteilt. Ein Kroki. Krokis sind Wegdarstellungen, bei denen nur die Abzweige eingezeichnet werden. Wir sollten noch zur Übung kurz auf den Boden malen, wie das Kroki bei welcher Art von Kreuzung aussehen würde. Das war ganz einfach und jeder hat es begriffen. An diesem Punkt bekam dann auch der neue Ranger unsere Stammnummer und einem anderen wurde zum Geburtstag gratuliert. Nun setzten wir uns in Bewegung, Adrian getragen von den vier Jungs. Die haben ziemlich lange durchgehalten! Nun wollten die Jungs aus unserem Team auch getragen werden. Mal auf den Schultern, mal auf dem Arm, dann mal zwei Jungs an jeweils einem Arm. Ab und zu hingen wir sogar kopfrum an Adrians Arm! Das war besonders lustig. kurz vor dem nächsten Punkt erreichten wir eine kleine Hütte. Es nieselte zwar kaum noch, wir waren aber trotzdem froh, im trockenen zu sein. Hier gab es nun eine kleine Andacht. Adrian hatte eine Karte dabei, auf der der Weg eingezeichnet war, den das Volk Israel gegangen war, als sie mit Mose aus Ägypten flohen. Wir wurden nun gefragt, warum die für die Strecke vierzig Jahre gebraucht hatten, obwohl der Weg den wir heute schon zurückgelegt hatten doch auf unserer Karte viel länger war. Hmmm... Einige Kids antworteten "Die waren ja viel, viel mehr leute und sind deshalb nicht so schnell voran gekommen." oder "Na die sind ja auch im Kreis gelaufen.". Schließlich sagte jemand: "Die Karte hat doch einen ganz anderen Maßstab!". Ja, das war die richtige Antwort. Als nächstes fragte Adrian, woran sich denn die Israeliten damals orientiert hätten. Auch hier gab es wieder ganz verschiedene Antworten: "Na an den Sternen natürlich!", "Nachts hat Gott sie als Feuersäule geführt und am Tag als Wolkensäule." und "Die hatten ja Mose dabei, der hat immer bei Gott nachgefragt, wo sie hinsollen.". Jetzt erzählte Adrian, dass man Gott nicht nur fragen kann, wenn man im Wald an einer Kreuzung steht, sondern auch bei ganz normalen Entscheidungen jeden Tag. Er erzählte, wie er Gott fragte, ob er lieber studieren oder Zivildienst machen sollte und wie Gott darauf schließlich geantwortet hat. Zuletzt ermutigte er alle, das selbst mal auszuprobieren.
Nun ging die Wanderung weiter. Den nächsten Punkt bestimmten wir wieder über die Richtung und Entfernung zum aktuellen Punkt. An einer Stelle wären wir beihnahe falsch abgebogen, aber merkten es doch noch rechtzeitig. Zwischendurch fiel einem Jungen auf, dass in der Seitentasche von Adrians Rucksack etwas drin war. "Was ist das denn?", wollte er wissen. Adrian antwortete: "Das ist ein universelles Befestigungssystem. Damit kann ich fast alles fast überall befestigen.". Die Rede war von Adrians Gurtbändern, an denen Klettverschlüsse angenäht sind. "Man könnte die sogar als Handschellen verwenden.", ergänzte er. Das wollten natürlich einige Jungs ausprobieren. Wenige Minuten später liefen vier Jungs mit zusammengebundenen Händen auf dem Weg und versuchten sich zu befreien. Manche schafften es sogar. Vielleicht spielen wir irgendwann in einem Teamtreff mal Räuber und Gendarm, dann dürfen die Gendarmen die Räuber auch damit festbinden! Auf diese Art kam uns der Weg zum nächsten Punkt sehr kurz vor. Hier gab es nun eine neue Aufgabe: Irgendwo in der näheren Umgebung ist ein Geocache versteckt. Das ist soetwas wie das Ziel einer modernen Schatzsuche. Wir zogen nun durch das Unterholz, um den Geocache zu finden. Tatsächlich war er ziemlich schnell gefunden. In einem etwas dickeren Plasteröhrchen war ein Logbuch versteckt, in dem wir uns als RoyalRanger Stamm 280 Dresden 2 eintrugen. Zusätzlich stempelten wir noch einen Tatzenabdruck mit meinem Stempel hinein.
Den letzten Punkt mussten wir über den Bezugspunkt B ermitteln. Diesmal waren wir schon etwas geübter und fanden wir die Lösung recht schnell. Bereits eine halbe Stunde eher als geplant, trafen wir an unserem Zielpunkt an. Nach unserer Abschlussrunde wurden einige Ranger gleich dort abgeholt, die meisten Anderen fuhren gemeinsam mit der Straßenbahn zurück. Wieder zu Hause, waren wir noch zu fünft. Wir spielten noch ein paar Runden Tischfußball. Das macht echt Spaß! Später zur Jugend gab es dann Nudeln mit Tomatensoße. Hmmmmm.

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