Freitag, 28. Februar 2014

Leiter-Hajk in der Sächsischen Schweiz, Tag 1

Hallo liebes Tagebuch,

also wer noch nie in der Sächsischen Schweiz war, hat echt was verpasst. Es ist sooooooo schön da!

Heute früh um acht Uhr sind wir aufgestanden und haben kräftig gefrühstückt: Müsli mit sehr viel Milch. Adrian meinte einmal, dass Traubenzucker eine Menge Energie liefert. Deshalb habe ich es heute besonders gut gemeint und sehr viel von dem Dextro Energy-Pulver eingemischt. Er fand das zwar viel zu süß, aber für mich war das genau richtig. Schließlich brauchen wir ja viel Energie, wenn der Hajk so anstrengend sein soll.

9:30 Uhr ging es endlich los. Mit den Planen war der Rucksack so breit, dass wir kaum durch die Türen passten. So liefen wir durch die Dresdner Neustadt bis zum Bahnhof. Dort sollten wir die anderen Treffen. Ich fand es sehr lustig, wie ich von den umstehenden Leuten angeguckt wurde. Haben die etwa noch nie einen Schneeleoparden mit Halstuch gesehen? Kurze Zeit später saßen wir zu sechst im Zug richtung Bad Schandau. Während die Essensvorräte verteilt wurden, guckte ich aus dem Fenster und bestaunte die Landschaft, die an uns vorüberzog. Es wurde immer bergiger. Kurz nachdem ich zum dritten Mal fragte, wie lange es denn noch dauern würde, stiegen wir auch schon aus. Einige Meter weiter lag die Anlegestelle der Fähre, mit der wir zum anderen Ufer übersetzten. Dort wanderten wir dann los.

Ein Luchs
Kurz nachdem wir durch den Ort gegangen waren, erreichten wir den Lutherweg, dem wir eine weile folgten. Dort passierten wir ein kleines Wildgehege, mit zwei Luchsen. Ich musste sofort an meinen Kumpel Luchsus denken. Es ist wirklich traurig, dass diese Tiere nicht in Freiheit leben dürfen. :•(

An einem trockenen Flussbett machten wir dann halt. Auf der anderen Seite war auf unserer Karte ein gepunkteter Weg eingezeichnet, den wir gehen wollten, also überquerten wir das kleine Flusstal. Der Weg war streckenweise kaum als Weg zu erkennen, aber wir liefen Zielstrebig in die richtige Richtung. Ich liebe es, durch die dicke Schicht raschelnder Blätter zu springen. Das Laub lag auf dem Boden wie im Herbst und ab und an lagen Baumstämme über den Weg, sodass ich auch viel Spaß dabei hatte, über oder unter ihnen durch zu klettern. Plötzlich öffnete sich eine gigantische Aussicht auf einige Felswände, die sich in einiger Entfernung auftürmten. "Wooooooooooow!", staunte ich, "Das ist ja noch besser, als ich dachte!"

Mittagspause
Zielstrebig wanderten wir weiter in Richtung dieser Felsen. Am Wegesrand waren nun immer öfter große Felsbrocken zu sehen, die mit Moos überwachsen waren. Schließlich wurde Mittagspause gemacht. Es gab Brot mit Käse, Würsten und Gurke. Auf unserem Weg verkürzten sich nun merklich die Abstände zwischen den Treppenstufen. Es ging also bergauf. Die Landschaft ist wirklich atemberaubend. Nach einer weiteren Stunde Fußmarsch erreichten wir das Schrammsteintor. Das ist der Zugang zu den Schrammsteinen, auf denen wir weiterlaufen würden. Um allerdings auf die Schrammsteine zu gelangen, mussten wir einen ziemlich steilen Weg benutzen, der zahlreiche Treppen und Leitern enthielt.

Das Leitungsteam unseres Stammes:
Royal Rangers Stamm 280 Dresden II
So erreichten wir die Schrammsteinaussicht, von der aus wir einen unglaublich guten Rundumblick genießen konnten. Leider erlaubte mir Adrian nicht, über die Steine zu klettern, die hinter dem Geländer waren. Auf der Aussicht gab es dann selbstgebackenen Mohnkuchen für alle und schon alleine für diesen Kuchen hätte es sich gelohnt, mitzukommen. Hmmmmmmm. Hier oben wurde die Wanderung dann noch viel interessanter. Auf dem schmalen Weg hatten wir in alle Richtungen eine super Aussicht. Es war auch gar nicht kalt.
Ich könnte jetzt über jeden Schritt einen Roman schreiben, mache aber jetzt lieber einen Sprung bis zu unserer Boofe. Weist du überhaupt, was eine Boofe ist? Wenn ein Felsen so überhängt, dass man so etwas wie eine kleine Aushöhlung hat in der man wettergeschützt übernachten kann, dann ist das eine Boofe. Dort legten wir zuerst die Planen aus, auf denen wir unser Nachtlager aufschlugen und Adrian leerte seinen Rucksack, um gemeinsam mit Friedrich zu einer nahen Quelle zu gehen, an der sie die leeren Wasserflaschen auffüllen konnten. Die beiden mussten einen ganzen Teil des Weges zurück gehen, also beschloss ich, lieber in der Nähe der Boofe zu bleiben und die Umgebung zu erkunden.

Unsere Boofe
Nachdem Adrian und Friedrich zurück waren, wurde es ziemlich schnell dunkel, sodass jeder seine Taschenlampe herausholte. Zum Abendbrot gab es eine Nudelsuppe. Anschließend saßen wir noch gemeinsam zusammen, schauten uns die Tour für den nächsten Tag an, aßen Schokolade und erzählten noch ein bisschen. Ich war schon ziemlich müde und fragte Adrian dann, ob er mir wieder eine Gute-Nacht-Geschichte erzählen könnte. Das bekamen die Anderen auch mit und wollten dann, dass er für alle eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt. Er willigte ein. Anschließend putzte sich jeder seine Zähne und machte sich bettfertig. Ich kuschelte mich in Adrians Mütze und wartete. Ich konnte viele Sterne sehen und genoss es sehr, hier zu sein. Die Geschichte war ziemlich komisch. Es ging darum, dass eine besonders gute Axt, die nur ausgeliehen war, ins Wasser gefallen ist und dann auf dem Wasser geschwommen ist, nachdem jemand einen Stock an die Stelle geworfen hat. Hm... Die Geschichte steht sogar in der Bibel! Echt genial, dass Gott sogar Eisen schwimmen lassen kann.

Gute Nacht!

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