Hallo liebes Tagebuch,
gestern konnte ich leider nicht schreiben, weil wir gar nicht zu hause waren und ich bis gerade eben ausgeschlafen habe (Es ist schon wieder dunkel draußen). Ich habe ja geschrieben, dass wir zu der Nachtwanderung fahren wollen und genau das haben wir auch getan. Das Kakadu- und das Fuchsteam hatten heute Teamtreffs und bevor wir losgefahren sind, haben wir sie sogar noch gesehen. Pünktlich 11:30 Uhr wurden wir abgeholt und kamen ebenso pünktlich (13 Uhr) in Rodewisch an. Dort waren wir tatsächlich die allerersten! Wir durften uns an Getränken bedienen. Nach und nach kamen auch noch viele, viele andere Ranger, also bestimmt insgesamt 50 oder mehr Leute. Wir begrüßten alle, hatten ein paar echt gute Gespräche und konnten viele neue Freundschaften schließen.
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Da war es noch hell draußen! |
Wir sollten uns nun in eine von sechs Listen eintragen. Adrian wählte Liste "A" (Wie "A"drian eben ;•) ). Dann gab es ein kurzes Programm mit Begrüßung, Überblick über den Ablauf des Abends, einige Workshops zu verschiedenen interessanten Themen wie etwa der Umgang mit Karte und Kompass, wie man anhand des Mondes bestimmen kann, in welcher Richtung Süden ist oder wie man per Kreuzpeilung bestimmen kann, wo man sich auf der Karte befindet. Danach gab es noch einen echt guten Lobpreis, bei dem dann auch die Jugend der FEG Rodewisch dabei war und anschließend hörten wir noch eine kurze Predigt. Vor dem Abendessen fanden wir uns dann als Team zusammen, um einen Teamnamen zu finden. Ihr glaubt nicht, für welchen Namen sich das Team entschieden hat! Es wurde einstimmig beschlossen, dass wir das Schneeleopardenteam sein müssen! Wie cool ist das denn? Als Teamaufgabe mussten wir uns dann einen Teamsong und einen Teamruf ausdenken und einen Teambanner basteln. Das müssen wir in Dresden auch bald machen. Nun gab es Abendbrot. Hmmmmm... Das war wirklich lecker. Jeder sollte ja etwas mitbringen und Adrian hatte ein Glas eingeweckte Pfirsiche und ein Glas selbstgemachtes Apfelmus (beides von seiner Oma) mitgebracht. Erst 21:10 Uhr durften wir vom Gemeindehaus losgehen zur "Burg", wo die Jugendräume der Gemeinde sind. Dort stand ein Kicker, an dem wir uns noch die restliche Zeit bis 21:45 Uhr vertreiben konnten, bis unsere Gruppe endlich loslaufen durfte. Wir waren die fünfte der sechs Gruppen, also waren schon vier Gruppen vor uns, die erste Gruppe mit einer Stunde Vorsprung.
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Das Schneeleopardenteam |
An unserem Startpunkt mussten wir zuerst eine Aufgabe lösen, nämlich den Punkt der ersten Station auf der Karte ermitteln. Das war ganz einfach und so setzten wir uns in Bewegung. Kurz vor der ersten Station hätten wir beinahe den Weg verfehlt, merkten aber rechtzeitig, dass wir umkehren mussten. Nur wenige Meter Rückwärts und schon waren wir wieder auf dem richtigen Pfad. An der ersten Station angekommen warteten wir. ZWEI Gruppen standen dort an und durften erst im Abstand von jeweils 15 Minuten weiterlaufen. So vergingen 25 Minuten, bis wir an der Reihe waren. Diese Zeit nutzten wir, um uns einen Teamsong und einen Teamruf auszudenken. An der Station ging es darum, an einer Felswand entlang zu klettern, da der Weg erst auf der anderen Seite weiterging. Der Weg war mit einigen Knicklichtern markiert und problemlos von allen zu bewältigen. Zusätzlich war noch eine Aufgabe zu lösen, die uns dann verriet, wo unsere zweite Station zu finden war. Nun wanderten wir weiter. Als Beleuchtung waren nur rote (Stirn-)Lampen erlaubt. Adrian hatte sich da extra eine geborgt. Obwohl die Temperaturen etwa um den Gefrierpunkt waren, war niemandem wirklich kalt. Dadurch dass wir uns bewegten und im Wald auch windgeschützt waren, waren die Temperaturen sehr angenehm.
Inzwischen war es Mitternacht. Ein Mädchen aus unserem Team hatte auf die Teamliste in der Spalte "Alter" angegeben, dass sie 16 wird, also stimmten wir ein Geburtstagslied an und gratulierten ihr herzlich. Nun kamen wir zur nächsten Station. Auch hier mussten wir warten, bis das Team vor uns fertig war. Die Aufgabe bestand darin, einen Geocache zu finden. Wir erhielten eine Beschreibung und fanden ihn ziemlich schnell. Eine weitere Aufgabe war, die Koordinaten zum nächsten Punkt zu finden, doch der lag außerhalb der abgedruckten Karte! Oh nein, was tun? Es gab allerdings noch einen anderen Punkt auf der Karte. Diesen trugen wir ein und setzten uns wieder in Bewegung. Wir kamen sehr gut und schnell voran und konnten so mit nur sehr wenig Mühe das vor uns laufende Team ein- und überholen. Jetzt waren wir also das vierte von sechs Teams! An dem Punkt auf unserer Karte fanden wir keine Station, sondern den Beginn einer Waldläuferzeichenspur. An diesen Zeichen orientierten wir uns und fanden so die Station, die außerhalb der Karte lag. Dort gab es eine kräftige Suppe und ein heißes Getränk. Wir erfuhren, dass wir das dritte Team seien, also hatte sich wohl ein anderes Team auf dem letzten Streckenabschnitt verlaufen. Bevor wir die Aufgabe für den nächsten Punkt erhielten, mussten wir uns als Bogenschützen beweisen. Jeder hatte zwei Schuss. Nun bekamen wir die Aufgabe und zeichneten uns den nächsten Punkt ein. Adrian fragte, wer nun die Karte nehmen würde, aber die meisten hatten sie schon und wollten nicht schon wieder. Also war er an der Reihe. Wir mussten den Weg bis zum Start der Waldläuferzeichen zurückgehen. Auf dieser Strecke begegneten wir noch einem anderen Team. Wir sahen sie schon von weitem und versteckten uns, um sie zu überraschen. Das klappte aber nicht so gut, weil sie mit ihren Rotlichtlampen einige Reflektoren an unserer Kleidung entdeckten. Kurz darauf fanden wir den Start der Waldläuferzeichen und liefen nun durch eine Waldschneise. Dadurch, dass hier viele teils große und lockere Steine, einiges an Schnee und viele Wurzeln waren und der Weg dazu noch ziemlich abschüssig war, war diese Strecke die schwierigste auf dem Weg. Dennoch kamen wir gut voran und meisterten den Abschnitt so schnell, dass wir nun als zweites Team an der nächsten Station ankamen. Wir freuten uns sehr darüber, denn wir hatten das Team überholt, in dem der durchaus ehrgeizige Hauptstammleiter vom Stamm 240 (Dresden 1) war. Jetzt gab es einen sehr leckeren Punsch und wir sollten erraten, welche Zutaten darin waren. Orangensaft, Mandeln, Rosinen, Johannisbeersaft, Früchtetee und einige andere Zutaten fanden wir heraus. Um zum nächsten Punkt zu gelangen, bekamen wir ein Kroki. Das ist eine vereinfachte Wegdarstellung, auf der nur die Abzweige und einige markante Merkmale verzeichnet sind. Auch diese Etappe schafften wir sehr schnell, sodass wir das erste Team an der nächsten Station trafen. Hier ging es darum, die Höhe eines Turmes zu bestimmen. Adrian hatte ein Geodreieck dabei und ein Teammitglied musste sich so positionieren, dass er im Rechten Winkel zu uns am Turm stand. Nun hielt Adrian das Geodreieck so vor sich, dass die drei Spitzen die Turmspitze, den Turmsockel und den Standpunkt des Rangers überdeckten. Er musste nun noch die Strecke bis zum Turm abschreiten und schon hatten wir die Höhe auf etwa 14 Meter geschätzt und lagen damit nur einige Dezimeter daneben. Nun sollten wir alle auf den Turm steigen, um die nächste Aufgabe zu erhalten. Da wir uns auf einem schwarzen Fleck auf der Karte befanden, sollten wir nun zuerst per Kreuzpeilung unseren Standpunkt bestimmen. Als wir unseren Standpunkt schließlich ermittelt hatten, zeichneten wir ihn auf der Karte ein und bestimmten nun den nächsten Punkt auf der Karte. Wir hatten einiges an Zeit verloren, da die Kreuzpeilung zuerst nicht besonders genau gelang. So beeilten wir uns etwas und waren letztendlich wieder das schnellste Team auf dem Abschnitt, obwohl wir zwischendurch nicht genau wussten, ob wir noch auf dem richtigen Weg liefen. Die sechste und letzte Station war der Ranger-Stützpunkt des Rodewischer Stammes. Hier sollten wir unseren Teamruf, unseren Teamsong und unseren Teambanner zeigen. Oha... Einen Teambanner hatten wir völlig vergessen zu basteln! Adrian holte eine Plastetüte aus seinem Rucksack und malte einen Schneeleoparden darauf, während ein anderer Ranger einen Stock besorgte, an dem wir die Tüte befestigten. Dann gab es das Abendmahl. Adrian betete und seine Tasse wurde als Abendmahlskelch benutzt, aus dem alle tranken. Der letzte Punkt war der Ausgangspunkt der Wanderung. Unterwegs hielten wir noch am Rodewischer Ortseingangsschild für ein Foto, doch es war noch viel zu dunkel und man konnte also nichts erkennen. Genau um 6:18 Uhr betraten wir die "Burg" und trafen somit als zweites Team ein. In den letzten 8:22h verbrachten wir 2:40h an Stationen und wanderten die ca. 22,7 Km in 5:42h. Das macht eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 4 Km/h!
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Die Teamzeiten :•) |
In der Auswertung kann man erkennen, dass wir mit Abstand das schnellste Team waren. Nun bekamen wir ein leckeres Frühstück mit Brötchen und Milch. Dazu wurden noch die Aufnäher verteilt. Ziemlich genau 7 Uhr fuhren wir dann wieder ab nach Dresden, da Adrian ja noch im Gottesdienst Cajon spielen musste. 8:30 Uhr kamen wir auch schon an. Da der Gottesdienst erst 10 Uhr begann, hatte Adrian noch Zeit für eine Dusche. Zu der Zeit, als das letzte Team die Burg erreichte (9:22 Uhr), saß Adrian bereits im 137 Km entfernten Dresden im Gottesdienstsaal auf dem Cajon zur Bandprobe. Etwa 12 Uhr durfte er dann auch endlich ins Bett. Das ist jetzt über acht Stunden her. Eben ist er wieder aufgewacht, weil er morgen eine Prüfung schreibt und dafür noch lernen muss.
Also dann... es ist spät... Gute Nacht!
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Unsere Wanderroute |
Danke Flocke für diesen coolen, ausführlichen & genauen Bericht über euer Abenteuer 2.LNiV! :)
AntwortenLöschenIhr Schneeleoparden ward ein super Team! ...eins von den 6 bzw. 7 Teams. ;) LG, Katrin
Danke für deinen Kommentar, liebe Katrin :•)
AntwortenLöschenNächstes mal habe ich bestimmt schon mein blau-gelbes Halstuch und eine eigene Kluft!
Das siebente Team hab ich ganz vergessen - Das waren natürlich die ganzen Stationsbetreuer! Vielen Dank an euch! Ohne euch wäre die Wanderung gar nicht möglich gewesen und nur halb so interessant!
Fühlt euch ganz schneeleopardig umarmt :•)