Samstag, 26. April 2014

Sächsische Schweiz mit Jeremias

Wie gut, dass ich gestern schon sehr zeitig im Bett war! Eigentlich war heute ein Teamtreff geplant, bei dem wir eine Radtour machen wollten, doch da alle Jungs abgesagt hatten und Adrians Fahrrad eh geklaut war, machten sich Jeremias, Adrian und ich heute auf den Weg in die Sächsische Schweiz. Es war noch sehr früh am Morgen, als wir in Bad Schandau eintrafen. Das Wetter war trüb, neblig und sogar ein wenig kühl. Na toll. Jetzt sahen wir auch noch, dass die Kirnitzschtalbahn, mit der wir eigentlich fahren wollten erst in einer Stunde ihre erste Fahrt machen würde. Wir setzten uns also zu Fuß in Bewegung. Unser Ziel war der Beuthenfall, von dem aus man einfach zur Häntzschelstiege gelangen konnte. Diese Strecke trampten wir. Das bedeutet, wir wandern am Straßenrand entlang und zeigen den vorbeifahrenden Autos, dass wir mitfahren wollen. Tatsächlich hielt bald jemand an, der uns mitnahm. Alleine würde ich das niemals machen! Erst wenn man so groß und stark ist wie Adrian und Jeremias und auch am besten nicht alleine, dann kann man trampen. Sonst ist das viel zu gefährlich. Adrian hat mir schon ganz genau gesagt, dass man niemals bei fremden Leuten ins Auto einsteigen darf, weil man nie weis, ob der Fahrer einen vielleicht ganz woanders hinfährt oder sowas...
Jedenfalls kamen wir bald an der Häntzschelstiege an. Das Wetter hatte sich bis hierhin völlig gewandelt. Von dem Nebel war nichts mehr übrig und die Sonne schien sehr hell. An der Häntzschelstiege war ein Schild mit einer Warnung angebracht, dass die Häntzschelstiege gefährlich sei und nur von Geübten begangen werden darf. Ein klein wenig Angst hatte ich tatsächlich, aber dann sagte mir Adrian, er würde mich auch in seinen Rucksack nehmen, wenn ich das gerne möchte. Zuerst sollte ich es aber selbst einmal probieren. Adrian ging vor mir. Ich konnte so schon genau schauen, wo die sichersten Tritte waren. Es war wirklich nicht leicht und an einer Stelle musste mich Adrian an die Hand nehmen, aber sonst habe ich es ganz alleine geschafft. Das fühlte sich gut an! Es gab echt schöne Stellen, an denen wir die Aussicht genießen konnten. Wir stiegen immer höher und plötzlich hatten wir die Häntzschelstiege auch schon geschafft. Nun wanderten wir auf den Affensteinen weiter, suchten die Boofe, in der wir auf dem Leiterhajk übernachtet hatten und wanderten dann am Satanskopf entlang, pausierten in der Idagrotte und liefen auf den schmalsten Bergsteigerpfaden, die wir finden konnten. So gelangten wir an wunderschöne Stellen abseits der breiten Wanderwege. Eine Stelle gefiel uns besonders gut, sodass wir dort unsere Mittagspause einlegten. Für heute war zwar kein besonders gutes Wetter angesagt, wir hatten dennoch schönsten Sonnenschein. In den neun Stunden unserer Wanderung passierten wir noch die Bärenfangwände, das hintere Raubschloss, den kleinen Kuhstall und den großen Winterberg. Schließlich gelangten wir nach Schmilka. Dort änderte sich das Wetter und es begann zu regnen. Wie gut, dass wir schon wenige Minuten später im Zug in richtung Dresden saßen! Ich kuschelte mich zusammen und schlief ein. Als ich aufwachte, war ich zu Hause. Ich muss so tief und fest geschlafen haben, dass mich Adrian bis nach hause bringen konnte, ohne dass ich aufgewacht bin. Er war jetzt jedenfalls zwei Etagen tiefer in der Jugend.

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