Samstag, 31. Mai 2014

Zwei Wochen Reise-Action: Etappe 11 - Von Grabenstetten nach Nürnberg

Die Rückfahrt nach Dresden sollte in zwei Etappen stattfinden. Heute fuhren wir nach Nürnberg, wo wir bei Ralf, dem Stammleiter vom Rangerstamm Nürnberg 3, übernachten würden. In seinem VW T2 fuhren wir also richtung Nürnberg, hielten noch an einer Tankstelle zum Eis essen und Adrian schlief gleich danach ein. Ich habe mir unterwegs nichts entgehen lassen. Auf der Autobahn habe ich erst gelbe Autos gezählt, aber bei hundert aufgehört und mit grünen weitergemacht. Bei Ralf wurden wir sehr stürmisch von seiner kleinen Tochter begrüßt, die sich total darüber freute, dass wir alle da waren. Zum Abendessen freuten wir uns über Spätzle mit echten "Nürnbergern", das sind diese kleinen Würstchen. Ich bekam ganz große Augen, als vor mir ein riesengroßer Teller hingestellt wurde - Das alles soll ich essen?! Da würde ich doch platzen! Adrian hatte sogar eine noch größere Portion und wir waren beide sehr satt. Nach dem Essen berichteten wir vom Baumkletterworkshop und von unserem Stamm.
Ralf zeigte uns schließlich, wo wir übernachten würden. In seinem Haus ist die Spitze vom Dachboden ausgebaut, sodass man oben eine total gemütliche Höhle hat. Ich sprang mit einem großen Satz auf die große Matratze, zwinkerte Adrian zu und fragte grinsend, wo er denn dann heute Nacht schlafen würde. Für diesen Scherz wurde ich erstmal gründlich durchgekitzelt und quietschte vor Vergnügen. "Mach es dir schonmal bequem, ich gebe Ralf noch meine Fotos.", sagte er mir und machte sich wieder auf den Weg nach unten. Während er weg war, hatte ich jede Menge Zeit, mir aus der Matratze, der Decke und dem Kopfkissen eine Schneeleopardenhöhle zu bauen.
Irgendwann kam Adrian auch wieder nach oben und bestaunte mein Werk. "Tadaaaa!", begrüßte ich ihn. "Wow, das ist dir ja gut gelungen.", lobte er mich. Gemeinsam vergrößerten wir die Höhle, sodass wir zu zweit Platz hatten und glücklich und zufrieden einschliefen.

Höhlenwanderung und Baumklettern

Wir mussten heute etwas zeitiger aufstehen, denn es war viel geplant. Noch vor dem Frühstück wurden neue Teams eingeteilt, damit alle, die Interesse an Höhlen hatten, durch die Gustav-Jakob-Höhle kriechen konnten. Diese Höhle ist so eng, dass sie auch "Geburtshöhle" genannt wird. Adrian und ich wollten uns das jedenfalls nicht entgehen lassen, also frühstückten wir mit den anderen Höhleninteressierten auf dem Campplatz, während die anderen Teams sich mit ihrem Frühstück auf den Weg zu ihren Stationen machten, vor allem, um sich gute Plätze zu sichern.
Unsere Höhlenwanderungsgruppe bereitete sich nun auf die Höhle vor. Jeder musste festes Schuhwerk, zwei Taschenlampen und einen Helm mitnehmen. Außer Adrian zogen auch alle eine Jacke an. Er trug seine Kluft und war damit der einzige, der auf Fotos als Ranger zu erkennen ist. Deshalb wurden Fotos vor allem von ihm gemacht.
Mit dem Auto ging es nun wieder weiter. Adrian, eine Rangerin aus dem Bundesbüro und ich durften in einem Firmenauto hinten drin mitfahren, obwohl gar keine Sitze eingebaut waren. Das war sehr lustig.
Die Höhle war tatsächlich sehr eng. Glücklicherweise bin ich ziemlich klein und passe überall durch, aber die anderen konnten in der Höhle nur an sehr wenigen Stellen aufrecht stehen. In der Höhle gab es unzählige kleine Tropfsteine. Das gefiel mir sehr gut. Die dünnste Stelle der Höhle war genau am Ende. Adrian musste sich seitlich hinlegen, die Beine voran und sich dann durchschieben. Ich hatte mich in der Spalte mit einer Tatze eingeklemmt und musste von einem Ranger befreit werden. Nach der Höhle sahen alle ziemlich dreckig aus.
Mit den Autos ging es nun weiter zu der Stelle, an der unsere anderen Rangerfreunde vom Workshop schon den ganzen Vormittag verbracht hatten. Bevor wir mitmachten, gab es aber zuerst etwas zu essen.
Der Baumkletterworkshop ging nun weiter mit Slacklines, Cambiumschutz, dem einschießen von Wurfseilen und dem hochprusiken an einem Seil (so nennt man das, wenn man mit Prusikknoten hochsteigt). Zum Schluss bauten wir noch eine Riesenschaukel, bei der wir alles anwenden mussten, was wir gelernt hatten. Die Seile waren in 15m Höhe angebracht und jeder, der wollte, wurde mit seinem Klettergurt eingehängt, hochgezogen und konnte schließlich kurz schaukeln.
Jetzt war der Workshop leider schon fast zuende. Nach der Rückfahrt zum Campplatz wurde alles abgebaut. In der Schlussrunde gab es noch einiges Wissenswertes zu Seilkunde, bevor das Leihmaterial zurückgegeben und abgerechnet wurde. Es gab außerdem die Teilnehmerurkunden und einige NKK-Hefte, denn das Workshop-Wochenende war zum Teil ein Ersatz für den in diesem Jahr nicht stattgefundenen Nationalen Kletterkurs.
Die letzte Aktion war ein gemeinsames Gruppenfoto. Wer danach noch Zeit, Lust und Geld hatte, konnte auch noch bei einem kleinen Sonderverkauf günstig Klettermaterial erwerben, doch wir sind gut ausgestattet, sodass wir uns nicht anstellten.

Freitag, 30. Mai 2014

Baumkletterworkshop

Heute bin ich wieder ganz früh wach geworden. Das Wetter war nicht ganz so warm und auch etwas feucht. Ich brauchte etwa 5 Minuten, um Adrian wach zu bekommen. Ich sprang auf ihm herum und als er mich fangen wollte, sprang ich schnell weg, lief um ihn herum und stupste ihn von der anderen Seite an. Hihi... Das war sehr lustig. Erwischt hat er mich trotzdem und dann wurde ich erstmal gründlich durchgekitzelt.
Gestern hatten wir uns bereit erklärt, Feuer zu machen. Der Zunder lag bereit und obwohl das andere Holz feucht war, brannte das Feuer auch diesmal wieder ohne die Brennpaste.
Schon bald kamen auch die anderen Ausbilder aus den Jurten, sodass wir gemeinsam frühstücken konnten. Es dauerte auch nicht mehr lange, bis die anderen Teilnehmer anreisten. Wir hatten bereits unsere Kletterausrüstung, aber bis alle anderen ebenfalls versorgt waren, verging noch eine ganze Weile. Viele hatten eigenes Kletterzeug dabei, was aber natürlich zuerst von der Workshopleitung begutachtet werden musste.
Schließlich trafen auch die letzten Teilnehmer ein und der Workshop startete mit Ansagen, einer kurzen Andacht und der Gruppeneinteilung. Sofort nach der Anfangsrunde klarte dann auch das Wetter auf, sodass wir wunderbaren Sonnenschein hatten.
Mit Autos fuhren wir nun zu den Stationen. Unsere Baumkletterstation war nicht die einzige Station. Ein anderes Team unternahm eine Höhlenwanderung durch eine Wasserhöhle und ein drittes Team lernte die Grundlagen des Abseilens von Felsen.
In den folgenden Stunden lernten wir viele Dinge über Slacklines, Monkey-Climbing-Sets, Würgeschlingen, Mohawk-Walks und Überquerungstechniken, sowie Cambiumschutz und Sicherheit bei Baumkletteraktionen. All diese Dinge probierten wir natürlich auch aus. Zwischendrin machten wir eine Mittagspause und leerten die mitgenommene Essenskiste komplett.
Am späten Nachmittag traten wir die Rückfahrt zum Campplatz an. Dort sammelten wir Holz, machten Feuer, bauten eine weitere Jurte auf, sangen gemeinsam, hörten eine weitere Andacht und freuten uns über den schönen Sonnenuntergang. Auch das Abendbrot war wieder sehr lecker - Es gab saftiges Grillfleisch mit Brot und Salaten.

Donnerstag, 29. Mai 2014

Zwei Wochen Reise-Action: Etappe 10 - Auf zum Workshop-Wochenende nach Grabenstetten

Die letzten beiden Tage haben wir die ganze Anfahrt zum Workshop-Wochenende organisiert. Adrian hat eine Mitfahrgelegenheit angerufen und es so abgeklärt, dass wir die Bahntickets in Dresden holen und die Leute dann zusteigen. Zuerst war geplant, dass wir zwei mal bei Adrians Schwester übernachten, aber das ging wohl nun doch nicht. Jedenfalls waren wir gut vorbereitet. Die Taschen waren gepackt und Adrian hatte ein Kroki gezeichnet, um vom Bahnhof bis zum Campgelände zu laufen (5,6 Km durch den Wald).
Heute früh ging es dann endlich los. Wir fuhren zum Hauptbahnhof, kauften das Ticket und setzten uns in die Bahn nach Nürnberg. Dort stiegen wir um in die Bahn nach Stuttgart, wo wir ein weiteres mal umstiegen. In der Bahn nach Bad Urach begegneten uns einige ziemlich nette Leute mit Kindern, die sich sehr für Ranger interessierten. Wir redeten kurz miteinander, doch dann mussten wir bereits aussteigen. Jetzt marschierten Adrian und ich los in Richtung Campgelände. Zwar fanden wir die richtige Straße erst auf Nachfrage, aber das war schon in Ordnung. Schließlich waren wir zum ersten Mal hier. Der Einstiegspunkt zum Kroki lag hinter einem Campingplatz. Wir hatten diesen Campingplatz fast erreicht, als plötzlich von hinten ein Auto scharf vor uns in eine Einfahrt einbog, jemand heraus sprang und uns anschrie: "EINSTEIGEN!"
Unser Feuer!
Wir waren ziemlich verdutzt und wossten nicht so recht, was wir davon halten sollten. Weder der Mann, noch das Fahrzeug oder die anderen Personen im Auto waren als Ranger zu erkennen. Der Mann hatte inzwischen auch schon den Kofferraum geöffnet und schien es wirklich ernst zu meinen. Adrian fragte etwas zurückhaltend: "Seid ihr Ranger?". In diesem Moment fiel sein Blick auf einen typischen Ranger-Hut im Kofferraum und tatsächlich entpuppten sich die komischen Typen als Ausbilderteam des Workshops. Sie waren gerade auf dem Weg zu einer Höhle, in die ein Teil der Workshopteilnehmer morgen klettern würde. So kamen auch wir dazu, wenigstens den Eingang zu begutachten. Auch den Platz, an dem der Baumkletterworkshop morgen stattfinden sollte, wurde von uns in Augenschein genommen.

Der kleine braune Teddy und ich
Auf dem Campgelände angekommen, konnten wir uns gleich nützlich machen. Wir halfen bei der Vorbereitung des Abendessens. Ein Ausbilder zündete schließlich ein Feuer an. Wir trauten unseren Augen kaum, als wir sahen, dass er dazu Desinfektionsmittel als Brennpaste benutzte. Das zweite Feuer brannten schließlich Adrian und ich an. Ganz klassisch legten wir ein A-Feuer zurecht, füllten es mit Zunder und benötigten nur ein einziges Streichholz, um es anzubrennen. Natürlich komplett ohne die Brennpaste. Während das Essen zubereitet wurde, bauten wir noch eine zweite Jurte auf.
Schließlich konnten wir uns über eine reichliche Mahlzeit freuen.

Abends am Feuer

Es gab Steaks vom Grill, Brot und gebratenes Gemüse. Schließlich begegnete ich noch einen kleinen braunen Teddybären. Er war sehr, sehr schüchtern. Für ihn war es das erste Mal, dass er nicht zu Hause übernachtete und so nahm ich ihn in den Arm und erzählte ich ihm, wie das so ist und dass er sich gar keine Sorgen machen muss. Der Tag wurde am Lagerfeuer mit gemeinsamem Singen beendet und danach schliefen wir glücklich in der großen Jurte ein.

Dienstag, 27. Mai 2014

Regenwetter

Auweia! Heute hat es so sehr geschüttet, dass Adrians Laptop im Rucksack ziemlich tief im Wasser stand! Als er triefend nass nach Hause kam, blieb er zuerst eine Etage tiefer im Bad, um seinen Rucksack zu leeren. Dabei strömte eine große Menge Wasser direkt aus dem Laptop. Er hat sofort den Akku rausgenommen und ihn seitlich aufgeklappt auf ein Handtuch gestellt. Aber daran, dass ich dir schreibe, siehst du, dass er noch funktioniert. Zum Hauskreis ist Adrian in Badesachen gefahren, weil es immernoch so nass war. Als er zurück kam, hat er den Laptop wieder angeschaltet und festgestellt, dass er noch funktioniert. Puh... Glück gehabt!
Ich habe den Tag genutzt, um ein paar interessante Bücher zu lesen.

Montag, 26. Mai 2014

Zwei Wochen Reise-Action: Etappe 9 - Mit Fahrrad von Meißen nach Dresden

Heute schlief ich besonders lange. Ich war kaum zwei Stunden wach, als Adrian nach Hause kam. Es war schon 16:30 Uhr! Er ist sehr früh aufgestanden, denn er musste schließlich arbeiten. Bei diesem schönen Wetter hat er allerdings rückzu sein Fahrrad benutzt, um von Meißen nach Dresden zu gelangen. Wir schauten uns kurz ein paar Bilder vom NTT an, dann musste er aber schon wieder los zur Mitarbeiterbesprechung. Während er weg war, habe ich einen langen Brief an Lisa geschrieben. Sie will bestimmt ganz genau wissen, was ich in den letzten Tagen erlebt habe.

Zwei Wochen Reise-Action: Etappe 8 - Rückfahrt vom NTT

Jetzt sollte die achte Etappe der zweiwöchigen Reise-Action beginnen: Die Rückfahrt vom NTT. Unser Gepäck im Kofferraum und die Flagge gut Sichtbar hinten rein gehängt, starteten wir richtung Osten. Noch schnell vollgetankt und die Kilometer schmolzen dahin.
Auf dem Weg machten wir nur eine einzige Pause. Die Wassermelone musste jetzt dran glauben und auch die Reste unserer EPAs wurden vertilgt. Am Bahnhof Schkeuditz, etwas außerhalb von Leipzig, setzte Immi uns ab und wir fuhren nun ohne ihn mit der Bahn zum Leipziger Hauptbahnhof. Mona hatte für uns einen Platz im Fernbus von Leipzig nach Dresden organisiert, doch obwohl wir vom Bahnsteig bis zur Fernbusstation rannten und zwei Minuten vor Abfahrtszeitpunkt eintrafen, war der Bus bereits abgefahren. Das bedeutete also über eine Stunde warten und ein teures Ticket für den Zug kaufen. Die Zeit nutzten wir, indem wir bei Subway ein Thunfischbrötchen bestellten und mit Mona telefonierten. 23:03 Uhr fuhr schließlich die Bahn ab, erreichte 0:24 Uhr den Dresdner Hauptbahnhof und wir mussten nicht lange auf die Straßenbahn warten, die uns fast bis nach Hause brachte. Punkt 1 Uhr waren wir schließlich da. Die nächsten beiden Stunden benötigten wir zum Wäsche waschen, Schlafsack, Isomatte und Tarp lüften und trocknen, duschen und sehr wichtige E-Mails zu beantworten. 3 Uhr schliefen wir schließlich erschöpft ein.

Sonntag, 25. Mai 2014

Südeifel-NTT vierter Tag

Der letzte Tag des NTT begann wieder ziemlich entspannt. Frühstück sollte es heute für alle gemeinsam geben, sodass wir kein Wasser kochten, sondern gleich unsere Sachen zusammenpackten. Jörn kam plötzlich auf Adrian zu und meinte "Herzlichen Glückwunsch zum Einjährigen!". Jetzt fiel es mir wieder ein: Adrian hatte erwähnt, dass der letzte Tag des NTT genau der Tag wäre, an dem er vor einem Jahr zum ersten Mal etwas mit den Rangern zu tun hatte! Ich gratulierte auch und Adrian freute sich sehr darüber.
Gemeinsam Müll aufsammeln -
Auch die Ausbilder machen mit

Nach und nach versammelten wir uns in der großen Höhle. Zum Frühstück gab es die Brötchen, die ich gestern hergetragen hatte. Die Vögel zwitscherten und die Sonne schien durch das saftige grün der Bäume. Während die anderen noch aßen, spielte ich mit Tobi: Er muste versuchen, auf meinen Schatten zu springen und ich musste versuchen, auf seinen zu springen. Das war echt lustig.
Es sollte nun noch einen Pflanzenkunde-Workshop geben, der weiter unten am Fluss stattfand. Bevor wir allerdings dorthin durften, musste der gesamte Platz ordentlich aufgeräumt- und das ganze Material wieder an den Autos sein. Die Kisten von gestern waren jetzt viel leichter, aber ich konnte nur eine davon hochtragen, weil die andere schon jemand anderes genommen hatte.
Der Naturkundeworkshop war sehr spannend. Jorei, eine der Ausbilderinnen, erzählte, dass sie bereits schon einmal eine sehr schwere Lebensmittelvergiftung hatte, weil sie Kräuter verwechselt hatte. Deshalb dürfen wir NIEMALS Kräuter oder Pilze pflücken und essen, von denen wir nicht ganz, ganz, ganz genau wissen, dass sie genießbar sind! Sonst ist am Ende wirklich noch ein Rettungseinsatz nötig.
Coole Lichteffekte
Nach dem Workshop gab es neue Koordinaten. Unser Team lief als fünftes Team los. Unsere Laune war sogar noch besser als an den Tagen vorher und so stimmten wir aus voller Kehle Ranger- und Lobpreislieder an. In zügigem Wandertempo holten wir schon bald ein Mädel-Team ein und sahen auch schon das nächste Mädel-Team, die Antilopen. Wir liefen auch an denen vorbei und kamen an eine Stelle, an der wir kurz Pause machten. Auch die Antilopen machten hier Pause und so unterhielten wir uns kurz. Dabei erzählten sie uns, dass eine Rangerin aus ihrem Team am Bein eine Art Hautkrankheit hat. Es kam der Vorschlag, ob wir nicht am Ziel dafür beten wollen würden. "Warum erst am Ziel und nicht jetzt sofort?", fragte Adrian und so war es beschlossene Sache. Wir legten ihr die Hände auf und beteten für Heilung. Auch Tobi und ich waren ganz nah dran. Gott macht sie bestimmt gesund. Ganz sicher.
Irgendwie verstanden sich unsere Teams echt gut und so beschlossen wir, den Rest der Strecke gemeinsam zu laufen. Für uns wurde das Tempo dadurch zwar langsamer, wir hatten aber tolle Gespräche und ich durfte ein ganzes Stück auf Tobi reiten. Natürlich waren wir nun ein Team und änderten deshalb unseren Namen. Ab jetzt waren wir nicht mehr die Dachse und die Antilopen, sondern ganz einfach die Dachsilopen! Das fand ich toll! Dachsilopen klingt wirklich lustig.
Wir sangen weiterhin Lieder und kamen gut voran. Auch die Antilopen hatten angefangen, als Team durchzuzählen und so kam uns eine Idee: Wir zählen jetzt abwechselnd durch: 1-1-2-2-3-3-4-4-5-5-6-7. Damit am Ende nicht drei Männer die letzten Zahlen sagten, fing Francesco an.Wir gelangten an eine Brücke, an der wir ein Dachsilopen-Teamfoto machten. Auch unsere Flagge fehlte natürlich nicht.
Unser Dachsilopenteam
Auf dem letzten Stück haben wir wohl auch das zweite Team überholt, denn als wir ankamen, war
erst das Team da, welches als erstes losgelaufen ist. In Zweierreihen kamen wir auf dem Platz an, zählten durch und reifen anschließend:  "Das Team der Dachsilopen ist vollzählig"
Das schien den Ausbildern sehr zu gefallen. Jetzt hatten wir freie Zeit, bis das letzte Team eintreffen würde. Wir konnten unser restliches Essen vertilgen, uns unterhalten und Tobi und ich spielten wieder miteinander.
Marsch zum Felsenweiher
Schließlich waren alle Teams da. (Ein Team hatte sich sehr verlaufen und musste mit Autos abgeholt werden). Es gab eine Ansage von Vitali und wir warteten, bis alle Ausbilder gegangen waren. Dann sollten wir nach ein paar Minuten Teamweise hintereinander laufend folgen. Das Ziel war der Felsenweiher, ein kleiner Teich, umgeben von Felsen und mit einem Ring aus Steinplatten, über die man eine Runde um den Teich laufen konnte. An der Hinterseite war dieser Steinplattenweg deutlich breiter, dort standen alle Ausbilder nebeneinander. Die Stimmung war sehr feierlich. Es ging auch gleich zur Sache. Hintereinander liefen wir nun alle den Steinplattenweg entlang bis zu den Ausbildern, schüttelten jedem von ihnen die Hand, bekamen unsere Teilnehmerurkunden und liefen dann weiter, bis wir alle auf den Steinplatten standen und die Ausbilder ihre Ausbilderurkunden erhielten. Es gab noch einige freundliche Worte zur Verabschiedung und so war es plötzlich schon vorbei, das NTT.
Urkundenverleihung für die Ausbilder
Wir sehen uns bestimmt zum Bundescamp wieder!
Moment... Keine neuen Koordinaten mehr? Keine nächste Etappe? Keine Workshops mehr? Kein Wasser kochen mehr mit dem Trangia? Reiten auf Tobi - vorbei? Waren das wirklich schon vier Tage? Plötzlich wurde ich ziemlich traurig. Es war so eine schöne Zeit hier. Unser Team war klasse und ich könnte bestimmt noch eine ganze Woche hier weiterwandern. "Können wir nicht noch ein paar Tage hier bleiben?", fragte ich Adrian. Er entgegnete: "Weist du, ich fand die Zeit auch echt schön hier. Die Natur, unser Team, die Ausbilder, alles was wir gelernt haben... Aber irgendwann muss man eben auch wieder zurück. Wenn wir das jeden Tag hätten, wäre es doch nichts besonderes mehr. Vielleicht fahre ich ja irgendwann mal als Ausbilder hier her, wer weis. Dann darfst du natürlich wieder mit. In Dresden wartet unser Stamm auf uns und nächstes Wochenende fahren wir auch wieder weg. Erinnerst du dich? Wir wollen Baumklettern lernen!"
Jetzt fand ich es schon nicht mehr ganz so schlimm. Auf dem Weg zurück zum Platz liefen Tobi und ich nebeneinander. Auch Tobi war ein bisschen traurig.Vielleicht sehen wir uns ja auf dem Bundescamp!
Als Adrian fertig war, seine Fotos auf einen Laptop eines Ausbilders zu überspielen, fuhren wir los...

Samstag, 24. Mai 2014

Südeifel-NTT dritter Tag

Gestern Abend war das Wetter ziemlich gut. Sternklarer Himmel, nicht besonders kalt und so weiter... Leider hat das nicht über Nacht gehalten. Irgendwann wachten wir davon auf, dass kräftiger Regen fiel. Es zeigte sich schnell, dass unser Lagerplatz nicht vollständig vor diesem Regen schützte. Wir lagen zu viert nebeneinander, also ich mit in Adrians Schlafsack. Auf die Fußenden der Schlafsäcke tropfte das Wasser. Jörn stand auf, nahm seine Isomatte und legte sich an einer zwar schmalen aber dennoch trockenen Stelle unter den Felsen, damit wir anderen uns so schräg legen konnten, dass wir nicht noch mehr Regen abbekommen würden. Unser Tarp, was wir abends zum trocknen ausgelegt hatten, würde nun noch viel nasser sein als gestern.
5 Uhr klingelte Adrians Handywecker. Erstaunlicherweise war sein Schlafsack komplett trocken, selbst an den Füßen. Von den Bäumen tropfte es zwar noch und der Boden war nass, aber auch das Wetter hatte sich gebessert und würde uns wenigstens von oben nicht durchweichen. Für den Marsch zum Treffpunkt hatten wir anderthalb Stunden eingeplant, da wir den Weg nur teilweise kannten und dort auch nicht die letzten sein wollten. Tee zu kochen, alles einzupacken und unsere Flaschen mit frischem Quellwasser aufzufüllen dauerte allerdings deutlich länger als geplant, sodass wir erst 6 Uhr los laufen konnten. Somit blieb uns nur noch eine Stunde für die vier Kilometer. Trotz allem ließen wir uns nicht die Laune verderben, sondern liefen zügig dort hin. Wir fanden den Weg sofort und fanden sogar eine kleine Abkürzung, die das Team direkt vor uns übersehen hatte. So überholten wir das Team und gehörten trotz allem zu den ersten drei Teams. Durch die Abkürzung holten wir sogar die Zeit auf, die wir damit zubrachten, ein Pferd zurück auf seine Weide zu bringen. Das war ziemlich spannend. Einer aus unserem Team kannte sich echt gut mit Pferden aus. Er band einen Strick um den Hals des Pferdes, fütterte es mit einem Apfel und leitete es ganz ruhig zurück von der Straße in die Koppel.
Der Treffpunkt war genau unter einer Brücke. Hier gab es Frühstück, einige Ansagen und anschließend die Bekanntgabe der neuen Koordinaten. Uns wurde gezeigt, wie man mit einer Plane oder einem Poncho sein Gepäck so einpacken kann, dass es auf dem wasser schwimmt und auch nicht nass wird.
Heute durfte unser Team zuerst starten. Unsere Koordinaten wurden überprüft und wir begannen mit der Flussüberquerung. Auf der anderen Seite - in Luxemburg - nahmen wir uns ein paar Minuten Zeit, nochmal im Fluss zu baden. Das Wasser war nicht zu kalt und obwohl es etwas windig war, froren wir nicht. Ab hier ging es steil bergauf. An einer Stelle wussten wir nicht so recht, ob wir noch richtig liefen, mussten also die Karte lange und genau studieren. Einige aus unserem Team nutzten die Pause auch für einen "Spatengang". Während wir noch überlegten, holte uns die nächste Gruppe ein und lief an uns vorbei. Wir beschlossen dann, den selben Weg zu gehen. Kurz darauf erreichten wir eine Stelle, an der dieses Team ebenfalls eine Pause eingelegt hatte. Gut für uns, denn so übernahmen wir wieder die Führung und erreichten die Station, an der es um Notsignale ging. Uns wurde gezeigt, welche Signale es gibt, wie man Flugzeuge auf sich Aufmerksam macht und einiges mehr. Die Koordinaten für den nächsten Punkt mussten wir aus Morsezeichen übersetzen.
Obwohl wir uns ganz sicher waren, den richtigen Punkt eingezeichnet zu haben und auch genau dort zu sein, fanden wir niemanden. Deshalb liefen wir noch ein Stück weiter, bis wir tatsächlich an eine Station kamen. Wir fragten sofort, ob wir eine Station übersprungen hätten, doch das war nicht der Fall. Die zwei Ausbilder erklärten uns an dieser Station einiges über "Erste Hilfe unterwegs" und welche Auswirkungen Zeckenbisse und zu wenig trinken haben können. Jeder bekam einen kleinen Erste-Hilfe-Beutel mit Inhalt und schließlich durften wir zur nächsten Station laufen.
Nach einiger Zeit gelangten wir in einen Ort. Wir wussten, dass wir irgendwo nach rechts müssten, doch fanden keinen Abzweig. Schließlich sahen wir ein Auto, aus dem gerade einige unserer Ausbilder ausstiegen. Sie guckten ziemlich überrascht, als sie uns sahen und auf die Frage, ob wir hier richtig seien, antworteten sie nicht. Das mussten wir schon selbst herausfinden. So liefen wir noch ein kleines Stück weiter, bis uns schließlich klar wurde: Wir laufen in die falsche Richtung. Nicht viel, aber so kommen wir nicht an. Ein Teammitglied entdeckte einen Pfosten, an dem ein "Rettungskreuz" angebracht war. Solche Rettungskreuze haben eine eindeutige Nummer und sind überall in der Region zu finden. Wenn man Hilfe braucht und den Notruf wählt, kann man einfach die Nummer von dem Rettungskreuz durchgeben und kann so viel schneller gefunden werden. Jedenfalls standen hier auch die Koordinaten von dem Punkt, sodass wir sofort ganz genau wussten, wo wir waren. Wir mussten nur ein kleines Stück zurück gehen und fanden etwa dort wo das Auto der Ausbilder stand einen kleinen Weg, der uns direkt zu der nächsten Station führte. Wir waren immernoch die Ersten und die Ausbilder waren sehr, sehr überrascht, als wir fragten, ob das denn schon die nächste Station sei oder ob wir vielleicht eine vergessen hatten. Zuerst wollten sie uns wegschicken, fanden dann aber den Fehler. In ihrer Planung ist eine Station entfallen, dafür gab es eine Andere, doch sie hatten vergessen, die geschätzten Ankunftszeiten der Teams zu aktualisieren. Dadurch haben sie einfach noch nicht so schnell mit uns gerechnet.
Das Brot war richtig schön weich
Hier gab es nun eine Doppelstation, doch wir durften noch nicht beginnen. Zuerst sollten wir eine Mittagspause machen. Da das Wetter sehr gut war, hängten wir unser Tarp auf, damit es trocknen konnte. Der Wind trug ebenfalls dazu bei, dass es schneller trocken wurde. Die Mittagspause war echt cool. Da wir das erste Teamwaren, konnten wir uns den besten Platz - in einer kleinen Hütte - aussuchen. Hier packten wir nun unsere EPA-Rationen aus und verteilten auch das restliche Essen. In den EPAs ist auch ein ganz kleiner Kocher mit drin, ein so genannter Esbit-Kocher. Adrian wollte diesen Kocher gerne unbenutzt mit nach Dresden nehmen und beschloss also, die Dosennahrung kalt zu essen. Die anderen Teammitglieder trauten ihren Augen kaum und waren sich einig, dass sie das wohl nicht einmal als Mutprobe hätten machen wollen. Auch ich wollte das nicht haben, als er mir einen Löffel mit dem Zeug anbot. Da aß ich lieber etwas Brot und Gurke.
Die Workshops an dieser Station waren echt cool. Zuerst wurde uns gezeigt, was es für Messerarten gibt und wie man mit einem Schleifstein umgeht. Dort durften wir auch unsere Messer schärfen. Adrians Messer ist jetzt viel schärfer als vorher, selbst sein schleifgerät macht es nicht so scharf wie dieser Schleifstein. Als nächstes machten wir Platz für unsere Nachfolger und besuchten den Geocaching-Workshop. Adrian hatte sogar Monas GPS-Gerät dabei und war aus unserem Team der einzige Geocacher. Während der Ausbilder der einen Teamhälfte das Geocachen erklärte, erklärten Adrian und ich das den anderen. Wir hatten nun die GPS-Geräte und unsere Stirnlampen dabei, denn der Cache liegt in einer Höhle versteckt. Wir fanden ihn sofort und trugen uns ein.
Auch jetzt gab es wieder Koordinaten. Wir packten unser Tarp ein (es war wirklich komplett trocken), verstauten GPS-Gerät und Lampen in unseren Rucksäcken und liefen weiter. An einem Höhleneingang befand sich die nächste Station. In der Höhle sollten wir bis ganz ans Ende klettern, denn dort wären die Koordinaten für das nächste Ziel zu finden, wurde uns gesagt. Wir setzten unsere Rucksäcke ab, rüsteten uns wieder mit unseren Stirnlampen aus und betraten die Höhle.
In der Höhle
Es war hier ziemlich eng und es ging immer weiter nach oben. In manchen Löchern, die links und rechts im Felsen waren, hatten die Ausbilder Teelichte gestellt, die die Höhle in ein interessantes Licht tauchten. Schließlich fanden wir die Koordinaten und zusätzlich noch einige Süßigkeiten, von denen wir uns für jeden etwas mitnehmen durften. Zurück im Tageslicht zeichneten wir das nächste Ziel in unserer Karte ein, doch es gab eine Spezialaufgabe: Wir sollten uns den Weg als Kroki aufmalen und dann die Karte in unserem Rucksack verschwinden lassen und nur nach dem Kroki laufen. Dafür bekamen wir 15 Minuten Zeit. Das Kroki war schnell gemalt und wir packten die Karte weg. Da  Royal Rangers ehrlich und gehorsam ist, konnten sich die Ausbilder natürlich darauf verlassen, dass wir die Karte auch unterwegs nicht aus dem Rucksack holen würden. Das mussten wir auch nicht, denn schon nach kurzer Zeit kamen wir wieder in die kleine Stadt, wo wir heute schonmal waren. Hier war der Ort, zu dem wir unterwegs waren, sogar ausgeschildert, sodass wir nicht nur die Karte, sondern auch unser Kroki wegstecken konnten. Dass Francesco, unser Niederländer, den Ort schon kannte, vereinfachte es uns noch zusätzlich. So kamen wir auf direktem Wege am Amphitheater an. Es war erst 16 Uhr und die einzige Ausbilderin, die bereits dort war, staunte nicht schlecht. Niemand von dem Ausbilderteam hätte für Möglich gehalten, dass ein Team schon vor 17 Uhr eintreffen würde.
Käääääsenudeln!
Wir konnten uns nun eine Höhle aussuchen, in der wir übernachten wollten. Drei Höhlen waren zwar schon für die Mädel-Teams reserviert, wir fanden aber auch eine sehr schöne Höhle nur ein kleines Stück von der großen Versammlungshöhle entfernt. Hier richteten wir uns ein, erkundeten die nähere Umgebung und begannen, unser Abendbrot zuzubereiten. Später sammelten wir außerdem noch Holz für ein Lagerfeuer in der großen Höhle und halfen den Ausbildern, Wasserkanister und anderes Material vom Parkplatz bis zur Versammlungshöhle zu tragen. Adrian sagtr zu mir: "Hey Flocke, du bist doch bestimmt stark genug, um diesen riiiiiesigen Karton zu tragen, richtig?" Ich fühlte mich dreimal stärker als sonst und sagte voller Überzeugung: "Oh ja! Für den brauche ich nur eine Pfote!" Der Karton war nicht besonders leicht für mich, aber ich wollte Adrian unbedingt zeigen, dass er sich in mir nicht getäuscht hatte. Ich schaffte es, den Karton bis zur großen Höhle zu schleppen. Die letzten Meter zog ich ihn über den Boden. "Geschafft!", rief ich stolz und bekam anerkennende Blicke von Adrian und einigen Ausbildern. "Wow, du bist ja echt stark!", sagte sogar Karsten, der Trailleiter zu mir. Was für eine Ehre! Als ich wieder zurück am Parkplatz war, stand dort noch eine Kiste, die genau so aussah. Ich packte sie an und trug sie bis fast zur Höhle. Dort wurde sie mir doch zu schwer, also stellte ich sie ab um etwas auszuruhen. Adrian und einige Ausbilder kamen in dem Moment mit großen Wasserkanistern an mir vorbei. "Ich helfe dir gleich", hörte ich Adrian sagen. Als er die Kanister abgestellt hatte, nahm er die Kiste und sagte zu mir: "Na dann setz dich mal mit drauf, mein kleiner Held. Hast es dir wirklich verdient." Dabei streichelte er über meinen Rücken. Ich schnurrte behaglich und genoss es sehr, den Rest des Weges getragen zu werden. "Was ist in den Kartons eigentlich drin?", wollte ich wissen. "Das sind Brötchen", antwortete der Proviantwart.
Kochen für die Antilopen
Für unser Team gab es nun noch eine Spezialaufgabe. Ein Mädel-Team, die Antilopen, hatte sich verlaufen und würde erst sehr spät ankommen. Wir sollten für sie schon das Abendessen vorbereiten. Kocher hatten wir ja eh genug und so kochten wir Wasser und bereiteten schon alles zu. Auch hier waren die Gewürze wieder gut zu gebrauchen. 20 Uhr, also vier Stunden nach unserer Ankunft, trafen die fünf Mädels ein. Sie hatten auch einen kleinen Hund dabei, der Tobi heist. Unsere Höhle war inzwischen auch mit unserer Flagge dekoriert und so bekamen die Antilopen einen herzlichen Empfang mit einer freundlichen Einladung zum Essen.
Mein Freund Tobi und ich
Sie freuten sich sehr darüber und schenkten uns zum Dank ihre Keksrolle. Tobi und ich freundeten uns ebenfalls schnell an und er leckte mir sogar übers Gesicht. Hihi... Lustig... Wenn ich mich ganz besonders doll freue, mache ich das auch manchmal bei Adrian. Er findet das zwar nicht so toll, aber wenn ich das mache, ist das schon in Ordnung.
Ach genau! Jetzt wo ich das so schreibe fällt mir auf, dass ich noch gar nicht erwähnt habe, wie unser Team heist! Jedes Team hat ja einen Buchstaben bekommen und wir waren Team D. Zu diesem Buchstaben sollte sich jedes Team dann auch ein Team-Tier aussuchen. Wir einigten uns auf "Dachse". Die Dachse hatten also die Antilopen zu Gast.
Da es bald in der großen Höhle mit dem Abendprogramm weitergehen sollte, nahmen wir die Flagge ab und brachten sie in die große Höhle, in der wir sie an einer Steinsäule befestigten. Dort fand die Abendveranstaltung statt. Es gab eine Andacht, Gesang und schließlich eine sehr skuril-lustige Tschai-Zeremonie. Bei dieser Zeremonie wurde immer und immer wieder in rhythmischen Gesängen "Tschakamalaia Tschakamalaia Tschakamalaia Tschai!" wiederholt. Einer von den ziemlich alten Ausbildern erklärte auf eine sehr lustige Art und Weise gemeinsam mit einem anderen Ausbilder, was es mit der Zeremonie auf sich hat und was in dem Tschai alles enthalten sei. Von Leberwurst, Fischaugen, Haaren und so weiter erzählte er, doch als wir dann an der Reihe waren und unseren Becher füllen ließen, war klar, dass es nur gespielt war. Es war Tee mit Fruchtstücken, Nüssen und einigen Gewürzen, der wirklich lecker schmeckte. Wer wollte, konnte noch am Feuer bleiben und singen, doch unser gesamtes Team entschloss sich, lieber schlafen zu gehen. Jörn hatte noch ein Anliegen: Er hatte einige Zeckenbisse und wollte, dass wir für Schutz vor Krankheiten beten. Das haben wir dann auch getan und sind anschließend todmüde in unsere Schlafsäcke gekrochen und sind eingeschlafen.

Freitag, 23. Mai 2014

Südeifel-NTT zweiter Tag

6:30 Uhr sollten wir heute morgen mit unserem kompletten Gepäck abmarschbereit am Treffpunkt sein. Gestern abend haben wir dann überlegt, wann wir dann aufstehen müssten. Zwischen aufstehen und Treffpunkt mussten wir einerseits alles abbauen und einräumen, andrerseits wollten einige Teammitglieder nicht auf ihren Kaffee verzichten, den wir auch noch kochen mussten. So einigten wir uns darauf, 5:30 Uhr den Tag zu beginnen, 30 Minuten eher als fast alle anderen Teams.
So war unser Morgen sehr entspannt. Während sich zwei Teammitglieder um die Heißgetränke kümmerten (nicht alle von uns trinken Kaffee, auch Adrian nicht), bauten alle anderen unser Biwak ab. Fix und fertig schlürften wir also in aller Ruhe unseren Tee und Kaffee, während die anderen Teams hastig zusammenpackten, um noch rechtzeitig fertig zu werden. Als alle Teams zusammenkamen, wurden die Koordinaten für den nächsten Treffpunkt und einen Durchlaufpunkt bekannt gegeben. Im Abstand von drei Minuten starteten anschließend die Teams, mussten dann zuerst zum Durchlaufpunkt und von dort aus zum Treffpunkt. Unser Team startete als vorletztes Team. Wir liefen nun über die Waldwege zu den geforderten Punkten und erreichten tatsächlich als zweites Team den Treffpunkt, hatten also unterwegs vier Teams überholt. Das fand ich echt toll. Die ganze Zeit über hatten wir natürlich auch wieder unsere Flagge dabei. Am Treffpunkt bekamen wir ein GPS-Gerät, in dem die Koordinaten für unser Mittags-Paket eingespeichert waren. Wir folgten dem Pfeil, fanden aber an der markierten Stelle nichts. Als wir dann zu dem Ausbilder zurückkehrten, gab er und ein anderes GPS-Gerät, in dem dann auch die Richtigen Koordinaten eingespeichert waren. So fanden wir unseren Proviant im nu.
Unsere EPA-Ration
In dem Proviantbeutel befanden sich sieben eingeschweißte Pappkartons. Sie werden EPA (Einmann-Packung) genannt und von der Armee an Soldaten ausgeteilt. Außer mir bekam also jedes Team-Mitglied eine dieser Packungen. "Die haben mich vergessen!", klagte ich. Adrian erwiederte: "Keine Sorge, wir werden sicher beide nicht verhungern, wenn wir uns meine Packung teilen. Kannst du dich an die Geschichte erinnern, als Jesus 5000 Menschen mit ein Paar Broten und Fischen satt gemacht hat? Kein Problem! Außerdem isst du ja gar nicht soooo viel."
Besonders lecker war das Essen zwar nicht, aber es half zumindest gegen den Hunger. Auf einem Trangia-Kocher kochten wir wieder heißes Wasser für Kaffee und Tee. Es dauerte sehr lange, bis alle Teams angekommen waren. Es gab schließlich eine Andacht und danach für jedes Team andere Koordinaten. Nachdem wir unseren Punkt auf der Karte ermittelt hatten, ließen wir ihn uns bestätigen und liefen los. Dort angelangt begrüßte uns Ebsam, unser Teamberater. Heute Nacht werden wir hier in der Umgebung unser Lager aufschlagen, bis dahin war aber noch einiges zu tun.
Wasser-Workshop
Wir setzten uns um Ebsam herum und er erklärte uns einiges über Wasser, etwa wie man auf einem Hajk Wasser reinigen kann, woran man sauberes Wasser erkennt, wie man Wasser aus schmalen Falsspalten bekommen kann, und, und, und... Das war sehr interessant. Anschließend gab es an der gleichen Stelle einen weiteren Workshop, bei dem es um Hajk-Planung ging. Diesen Workshop gab es wohl bisher auf noch keinem NTT, wir waren also die Allerersten!
Als wir fertig waren, durften wir unser Gepäck hinter die kleine Hütte bringen, da wir heute Abend eh wieder hierher zurückkommen würden. Nur mit den nötigsten Sachen liefen wir nun zur nächsten Station. Zwei von den älteren Rangern erklärten uns hier einiges über Feuer. Da gibt es sooooo viele Möglichkeiten, ein Feuer anzuzünden. Wow. Wir bekamen sogar einen Maya-Stick geschenkt, das ist soein Holz, von dem Adrian schon einige hat. Wenige späne davon reichen schon aus, um mit einem Feuerstahl ein Feuer zu entzünden. Bei der nächsten Station ging es um die AZB-Päckchen, was jeder Ranger stets bei sich tragen sollte. Es gibt ganz verschiedene Arten, sich so ein AZB-Päckchen einzupacken. Einige Varianten wurden uns hier gezeigt. Wir konnten dabei viel lernen und lustig war es auch noch. Vor der nächsten Station mussten wir zuerst ein Paar Minuten warten, bis das vorherige Team dort fertig war. An dieser Station sollte außerdem auch unsere Mittagspause sein. Sehr praktisch, dass es dort um Hajk-Verpflegung ging! Jeder bekam eine Getränkedose geschenkt, aus der wir uns dann einen kleinen Spirituskocher herstellten, nachdem wir sie ausgetrunken hatten. Wir lernten auch noch vieles über PuPro (PulverProviant) und weshalb der so praktisch ist (leicht, kompakt). Eine Kostprobe durfte auch nicht fehlen und so verspeisten wir zu unserem Käsebrot noch eine ziemlich leckere PuPro-Mischung.
Kartenlesen kann ich auch schon sehr gut
Leider konnten wir uns hier nicht besonders lange mit den Ausbildern aufhalten, denn das nächste Team kam bereits an. Wir wanderten also ein paar hundert Meter weiter zum nächsten Workshop. Hier ging es um Kartenkunde, das UTM-Koordinatensystem, Planzeiger und Bezugspunkte. Ha! Hier konnte ich schon einige Dinge, die manch anderer aus unserem Team noch nicht konnte. Vieles hatten wir nämlich schon bei der langen Nacht im Vogtland beigebracht bekommen! Jeder bekam nun noch einen Planzeiger geschenkt und so schnappten wir uns wieder unsere Fahne und liefen zum nächsten Punkt. Hier lernten wir ebenfalls etwas, was ich schon von der langen Nacht im Vogtland kannte: Kreuzpeilung. Indem man zwei (oder mehr) verschiedene Dinge (beispielsweise Kirchen) mit dem Kompass anpeilt, die man auch auf einer Karte erkennt, kann man Linien einzeichnen, die sich dann an einer Stelle kreuzen. Dort ist dann der eigene Standpunkt.
Die letzte Station lag irgendwo mitten im Wald. Auf dem Weg dorthin hätten wir uns beinahe verlaufen, aber wir fanden noch rechtzeitig heraus, wo wir waren, sodass es letztendlich nur ein kleiner Umweg war. An der Station angekommen sahen wir auch gleich, worum es hier ging: Abseilen! Yeah! Zuerst musste man über eine Seilbrücke balancieren, die bis zu einem Baum auf einem etwa 5m entfernten Felsen gespannt war. Dort ging es etwa 10m abwärts. Diese 10m musste man sich abseilen, für die ganz Mutigen wurde sogar angeboten, es kopfüber zu versuchen. Selbstverständlich wollte Adrian es unbedingt kopfüber versuchen. Ich sah zu, wie er deshalb zusätzlich zum normalen Klettergurt auch noch einen Brustgurt anzog und mit einer Bandschlinge zusammenknotete. Er war der Dritte und machte das genau wie die anderen echt gut. Ich seilte mich auch ab, aber nicht kopfüber. Ganz unten landete ich zwar etwas unsanft auf meinem Hinterteil, durch mein Fell bin ich aber zum Glück gut gepolstert, sodass es gar nicht so sehr weh tat.
Jetzt liefen wir wieder zu dem ersten Punkt, wo wir den Wasser-Workshop hatten. Ganz in der Nähe war ein Felsvorsprung, unter dem wir unser Lager einrichten wollten. Dort gingen wir nun hin und richteten uns ein. Es wurde langsam dunkel, als wir uns etwas zu Essen zubereiteten. Es gab Kartoffelbrei, Gemüse und irgendwelchen Fleischersatz aus PuPro. Nachdem da einige von Adrians Gewürzen beigemengt wurden, schmeckte es sogar richtig gut. Inzwischen konnte man nur noch mit Taschenlampen etwas erkennen. Wie gut, dass jeder eine Stirnlampe hat. Nachdem wir abgewaschen hatten, wollten wir schon schlafen gehen, doch Ebsam meinte, wir sollten noch eine Weile wach bleiben. Schließlich kam ein Funkspruch: "Alle Teams müssen sofort zu dem Treffpunkt, an dem es heute die Mittagspause gab!"
Adrian freute sich schon auf die Nachtwanderung, doch die meisten anderen Teammitglieder nicht. Sie wollten schlafen gehen. Immerhin mussten wir außer unseren Taschenlampen nichts mitnehmen. Adrian munterte alle auf, indem er eine Tafel Schokolade aus seinem Rucksack holte und verteilte. Sofort war die Stimmung deutlich besser. Wir setzten uns in Bewegung und kamen als zweites Team dort an. Der Trailleiter Karsten und der Trailwart Vitali saßen mit dem ersten Team in einer kleinen Hütte und redeten miteinander. Nach einiger Zeit waren wir an der Reihe. Hier ging es einfach darum, den Ausbildern mitzuteilen, was gut ist, was verbessert werden könnte und wie es jedem auf dem Trail bisher geht. Besonders haben wir das Ausbilderteam gelobt. Sie halten richtig gut zusammen, sind total freundlich, haben von dem, was sie zeigen auch wirklich Ahnung und können das auch gut verständlich erklären. Karsten bemerkte, dass er sich sehr darüber freut, dass wir als Team ebenfalls so gut zusammenhalten und die Stimmung selbst bei großer Belastung und trotz dem schlechten Wetter noch echt gut ist. Er gab zu, dass es tatsächlich beabsichtigt ist, genau das auf die Probe zu stellen. Spät schlafen gehen, früh aufstehen, tagsüber viel tun, wenig Zeit für Mahlzeiten, besonders Frühstück haben... Da muss ein Team schon wirklich gut zusammenhalten, um keine schlechte Laune zu bekommen oder sogar in Streit zu geraten. Wir bekamen nun zwei Dinge: Eine Rolle Doppelkekse und die Koordinaten und einen Zeitpunkt für das Treffen morgen früh. Auf unserer Karte zeichneten wir nun den Punkt ein. Uff... Bis 7 Uhr sollen wir DORT SEIN? Das Ziel war eine etwa vier Kilometer entfernte Brücke direkt am Grenzfluss nach Luxemburg.
Dann kehrten zu unserem Lager zurück. Dort angekommen bemerkten wir erst gar nicht, dass zwei Teammitglieder fehlten. Erst, als einer der beiden zu unserem Lager kam und so tat als hätte er sich verlaufen, stellten wir erschreckt fest, dass Jörn fehlte. Sofort wollten sich Adrian und noch einer auf die Suche machen, doch da kam er schon angelaufen. Die Beiden wollten nur testen, ob es auffallen würde, wenn sie fehlen und wie lange das dauern würde. Das war ziemlich beschämend für uns. Adrian schlug sofort vor, eine neue Zählmethode einzuführen. Dazu bekam jedes Teammitglied eine Nummer. An jeder Wegkreuzung sollte von eins bis sieben durchgezählt werden und es geht erst weiter, wenn alle da sind. Ab morgen wird es auch noch eine andere Umstellung geben: Sobald sich unser Team auseinanderzieht, also die Schnelleren vorne weg laufen und die Langsameren kaum hinterher kommen, müssen die Hinteren ohne Diskussion nach ganz vorne. Da bin ich mal gespannt.

Donnerstag, 22. Mai 2014

Südeifel-NTT erster Tag

Jörn ist echt cool!
In Windeseile trugen wir uns in die Anmeldelisten ein, ließen unser Gepäck wiegen, packten um, sortierten aus, ließen erneut wiegen und brachten schließlich einige Sachen zurück ins Auto, die zu schwer waren oder die wir zu viel mitgenommen hatten. Ein paar Minuten nahmen wir uns trotzdem Zeit, um alte Bekannte zu begrüßen. So trafen wir Klausi vom NKTT und Adrian freute sich auch, Jörn wieder zu sehen, den er auch letztes Jahr auf seinem NTC im selben Team hatte.
Jeder sollte nun mit seinem Gepäck zu einer kleinen Hütte mitkommen, in der es eine offizielle Begrüßung, Ansagen und Regeln gab. Vitali, der Trailwart, machte sehr deutlich, was uns erwarten wird und dass wir auf diesem Trail an unsere Grenzen kommen würden. Als er das sagte, hatte ich ein bisschen Angst. Wenn Adrian an seine Grenzen kommt, was ist dann mit mir? Ob ich den Trail überstehe? Ich klammerte mich an ihm fest, doch er streichelte mir beruhigend über den Rücken. "Was auch passiert - Ich kümmere mich um dich und lass dich ganz bestimmt nicht auf der Strecke."
Die Ausbilder redeten nun in ihre Funkgeräte. "Der Flieger für das erste Team steht bereit!", hörte ich aus dem Funkgerät. "Dann schicke ich jetzt Team D los!", antwortete der Ausbilder, der direkt neben uns stand. Ich schaute Adrian fragend an. "Sind wir Team D?" Adrian zeigte auf die Wäscheklammer, auf der sein Name stand. Die hatte er beim Eintragen in die Liste bekommen und wie alle anderen auch an seine Kluft geklammert. Daneben stand der Buchstabe 'D'. Okay... Jetzt kam tatsächlich die Aufforderung an uns, wieder zu dem Platz zurück zu gehen, an dem wir gestartet sind. Ich war sehr, sehr aufgeregt. "Fliegen wir jetzt? Ich bin noch nie geflogen! Wie ist das beim Fliegen? Wie fühlt sich das an? Was, wenn wir abstürzen?" Mir fielen vor Aufregung noch viel, viel mehr Fragen ein, doch Adrian nahm mich auf den Arm und beruhigte mich. "Es ist wie, als ob du in ein Auto einsteigst, dich hinsetzt, anschnallst und dann nur nicht auf der Straße fährst, sondern über die Landschaft drüber fliegst, so wie wenn ich dich hochhebe, nur noch ein bisschen höher." Als wir auf dem Platz ankamen, stand dort kein Flugzeug. Stattdessen stiegen wir in ein Auto ein. "Fahren wir erst zum Flugzeug?", fragte ich. Adrian lachte. "Vielleicht, aber ich glaube fast, die spielen nur, dass das Auto ein Flugzeug ist." Tatsächlich machte der Fahrer, der zu den Ausbildern Gehörte eine Ansage. Adrian erklärte mir, dass solche Ansagen immer in Flugzeugen gemacht werden. Unser Team bekam eine Karte, eine Plastiktüte mit Keksen und dann fuhren wir los. Schließlich hielten wir an und der Fahrer tat so, als ob wir "mit unserem Flugzeug" abgestürzt seien. Mitten im Nirgendwo, an einem Waldrand mussten wir nun auf der Karte unseren Standpunkt bestimmen. Wir bekamen Koordinaten gesagt und mussten ihm auf der Karte zeigen, wo wir hin müssen. Für das Team war das kein Problem und so konnten wir zügig loslaufen. Das Wetter war echt schön, auch wenn es etwas wolkiger wurde. Wir kamen gut voran und liefen an wunderschönen Felsen vorbei, die mich fast an die Sächsische Schweiz erinnerten. Adrian hatte auch die Royal Ranger-Flagge von unserem Stamm mitgenommen und wir suchten und fanden auch einen schönen Stock, an dem wir sie befestigten. So trugen wir sie immer mit uns mit.
Nach einiger Zeit bekamen wir ein paar Tropfen Regen ab. Adrian verstaute sofort seine Kamera im Rucksack und bot auch mir einen Platz an, den ich gerne annahm. Dafür nahm er seine Zeltplane aus dem Rucksack und wickelte sich darin ein. Kaum eine Minute später begann es, in strömen zu regnen. Ich hörte deutlich, wie der Regen von außen an die Zeltplane schlug und wie die sieben Teammitglieder durch die Nässe liefen. Plötzlich hörte ich keinen Regen mehr auf uns niederprasseln. Er hatte nicht aufgehört, aber irgendwo müssen wir gerade angekommen sein. Ich schaute aus dem Rucksack, den Adrian jetzt abgestellt hatte und sah ein Dach über uns. Wir waren tatsächlich als erstes Team am Ziel angekommen. Hier gab es einen Unterstand. Vor uns lag mitten im Wald ein Fußballplatz. Uns wurde nun eine Marschzahl gegeben. Die Marschzahl beschreibt die Richtung, in die wir laufen mussten, um einen gefüllten Wasserkanister zu finden. Ich blieb im trockenen sitzen.
Adrian und die anderen fanden den Kanister sofort und so wurden erstmal alle Wasserflaschen neu aufgefüllt.
Da waren dann schon fast alle da
Nach und nach trafen die anderen Teams ein und  als auch die letzten da waren, begann der Biwak-Workshop. Hier bekamen wir viele verschiedene Möglichkeiten gezeigt, ein trockenes Lager für die Nacht zu bauen. Das war sehr interessant und als wir anschließend selbst unser Biwak aufbauen sollten, konnten wir einige der Tipps sofort anwenden. Hier leistete Adrians Tarp (So nennt man die Zeltbahn) gute Dienste und wir hatten im Handumdrehen einen Unterschlupf für die Nacht. Einer aus unserem Team hatte noch Heringe dabei und ein Anderer noch Abspannschnüre. Dann legten wir innen den Boden noch mit Planen aus und so war es sogar richtig gemütlich. Viel Zeit hatten wir allerdings nicht, denn das Programm ging gleich weiter. wir trafen uns wieder an dem Unterstand und liefen noch ein Stückchen weiter. Etwas abseits vom Weg war eine Plane aufgespannt, unter der wir alle Platz fanden. Hier wurde uns ein Natur-Backofen gezeigt, in dem frische Brötchen darauf warteten, gegessen zu werden. Sie sahen zwar nicht so köstlich aus und knirschten auch sehr zwischen den Zähnen, das machte aber nichts. Ich habe mir später sogar noch ein Zweites genommen. Hier wurde uns nun auch erklärt, wie man mit Situationen umgehen sollte, in denen es ums blanke Überleben geht. Wenn man nichts mehr hat, dann kann das ziemlich schwierig werden. Es gab dann außerdem noch eine kurze Andacht, einige weitere Ansagen und wir sangen gemeinsam einige Lieder, bevor wir zu unserem Biwak zurückkehrten. Nur die Zähne waren nun noch zu putzen, bevor wir unsere Taschenlampen ausschalteten und uns in unsere Schlafsäcke legten.
Ich dachte noch über eine Sache nach. Vitali sagte während der Ansagen, es sollen alle tun, was er sagt. Er sagte, alle sollen ihren Arm waagerecht nach vorne strecken, er selbst hob ihn aber senkrecht nach oben. Seinem Beispiel folgend, hatten alle Teilnehmer ihre Arme oben und nicht vorne. Das gibt mir wirklich zu denken. Wenn ein Leiter etwas sagt, aber etwas anderes tut, dann machen alle nach, was er tut, aber nicht, was er sagt.

Zwei Wochen Reise-Action: Etappe 7 - Anfahrt zum NTT

Drei Uhr nachts war es, als Adrian mich wachrüttelte. Er meinte, er habe schon seit 5 Minuten versucht, mich durch kitzeln, rütteln und rufen wach zu bekommen. Er stand auch tatsächlich schon in Kluft vor mir. Sein Onkel erschien auch recht verschlafen in der Zimmertür. Wir aßen etwas Müsli, packten unser Zeug zusammen und dann mussten wir auch schon los.
Am Leipziger Hauptbahnhof trafen wir dann auch gleich drei Ranger aus Wittenberg: Immi, Sam und Rebecca. Mit dem Zug fuhren wir zum Leipziger Messegelände, wo der Ford Transit stand, mit dem wir die etwa 600 Km bis nach Ernzen (an der Luxemburgischen Grenze) fahren würden. Gut gelaunt stiegen wir ein, machten es uns bequem und starteten. Nach knapp einhundert Kilometern stoppten wir an einer Raststelle. Ich fragte sofort, was wir denn hier machen würden. "Wir warten hier auf Tabea, die mit kommt.", lautete die Antwort. Sie kam nach wenigen Minuten und so setzten wir die Reise fort. Weitere 100 Kilometer später erreichten wir Gotha und fuhren von der Autobahn ab. "Wir machen unsere Frühstückspause auf dem Bundescampgelände.", erklärte mir Adrian. Ich freute mich schon sehr: "Da, wo dann im Sommer das Bundescamp ist?" "Ja, habe ich ja eben gesagt...", meinte Adrian mit einem Augenzwinkern. Oh... Hihi... Jetzt habe ich auch gemerkt, dass meine Frage etwas unsinnig war.
Der coolste Platz für eine Frühstückspause auf der ganzen Welt!
Zuerst einen Apfel...
Schon aus weiter Ferne sahen wir das gigantische Kreuz.
...dann einen Keks...
Kurz darauf hielten wir dort an und packten unser Frühstück aus. Es gab Äpfel, Kekse, Brot und eine große Wassermelone, die wir aber dann doch nicht anschnitten. Auf den Bänken vor dem Kreuz hatte man auch eine super Sicht über die Landschaft. Hier gefällt es mir sehr und ich freue mich jetzt noch doller auf das Bundescamp. Adrian kam schließlich auf die Idee, noch ein Gruppenfoto vor dem Kreuz zu machen. Dazu wollte er das Auto als Stativ benutzen. Da es etwas abseits stand, fuhr Immi es etwas näher ran. Doch was war das? Sam fiel auf, dass der rechte Vorderreifen ziemlich platt war. Oh nein! Was nun?! Von dem Foto war nun keine Rede mehr.
...und zum Nachtisch ein --- Platten?!
Wir suchten einen Wagenheber und ob ein Ersatzrad vorhanden war. Tatsächlich fanden wir einen Wagenheber und einen Radmutterschlüssel. Das Ersatzrad war hinten under dem Wagen zu sehen. Jetzt war die Frage, wo der Wagenheber anzusetzen war. Von VW-Bussen wusste Adrian, dass es an der Karosserie verstärkte stellen gab. Wir fanden auch eine etwas dickere Stelle unter der Beifahrertür und Sam begann, den Wagenheber hochzukurbeln, während Rebecca die Radmuttern löste. Der Wagenheber hatte schon fast maximale Höhe erreicht, doch der Reifen stand noch immer auf dem Boden. Mit einem Ruck zogen Sam und Rebecca den Reifen nun ab.
Das Kaputte Rad muss ab
Leider führte das dazu, dass der ganze Wagen plötzlich etwas tiefer lag, denn der Türschweller, an dem der Wagenheber angesetzt war, verheiratete sich soeben mit der Beifahrertür. Außerdem war es nun nicht mehr möglich, einen anderen Reifen anzuschrauben, denn der Wagenheber ging nicht höher und wegnehmen konnte man ihn auch nicht, da das Auto nicht auf den Bremsbelägen stehen darf (die gehen sonst kaputt!). Sehr aufgeregt sahen wir uns nun nach einer Lösung um. Weit und Breit war nur Feld zu sehen. Am Feldrand sahen wir dann schließlich einen Haufen aufgestapeltes Holz. Adrian und zwei andere Ranger liefen nun dort hin und kehrten mit einem längeren Balken und einigen kleineren Hölzern zurück. "Daraus bauen wir nun einen Hebel, mit dem wir das Auto hochheben!", verkündete Adrian.
Wir wissen uns eben zu helfen
Die anderen waren nicht besonders optimistisch, doch es funktionierte erstaunlich gut, sodass der Wagenheber weggenommen werden- und an einer anderen, besseren Stelle angesetzt werden konnte. Damit das Auto höher gehoben wurde, legten wir auch noch einen Ziegelstein unter den Wagenheber. Schließlich stand das Auto stabil und wir wollten uns daran machen, das Ersatzrad zu holen. Nur... Wie bekommen wir das ab? Erst nach einigen Minuten fiel uns ein Loch in der hinteren Stoßstange auf, in das wir den Radmutterschlüssel steckten. Das Ersatzrad war an einem aufgerollten Stahlseil befestigt, das wir durch Drehung abrollten. So senkte sich das Rad bis zum Boden und wir zogen es halb unter dem Auto vor. Warum nur halb? Nunja: Länger war dieses Stalseil leider nicht. Das nächste Problem folgte sofort: Das Stahlseil war am Ersatzrad angeschraubt und unser einziges Werkzeug, der Radmutterschlüssel, war zu groß dafür. Nun blieb uns nichts weiter übrig, als Hilfe zu holen. Tabea, Adrian und ich machten uns auf den Weg zum Siloah-Hof, zu dem das Gelände gehört. Wir trafen zwei Männer, die gerade an einem Traktor schraubten und fragten nach einem passenden Schraubenschlüssel. Dabei erklärten wir unsere Lage und versprachen, den Schraubenschlüssel gleich nach der Reparatur zurück zu bringen. Auf dem Rückweg machten Adrian und ich ein kleines Wettrennen, aber er ist immer noch ein bisschen schneller als ich. Schließlich kamen wir am Auto an und übergaben den Schraubenschlüssel an Immi und Sam, die sich auch sofort an die Arbeit machten. Die Schraube drehte sich. Moment - Die Schraube? Ja... Tatsächlich drehte sich nicht die Mutter von der Schraube ab, sondern die ganze Schraube drehte sich mit der Mutter mit. Wir konnten auch nichts von der anderen Seite gegenhalten weil wir erstens nichts hatten und zweitens der Reifen auch noch halb unter dem Auto lag. "Lasst uns gemeinsam beten!", schlug Adrian vor. Wir dankten Gott nun dafür, dass wir schon so weit gekommen waren, dass wir nicht im Regen stehen, sondern das Wetter sonnig ist, dass wir ein tolles NTT vor uns haben und dass wir keinen Grund haben daran zu zweifeln, noch rechtzeitig anzukommen. Dann baten wir ihn um eine Lösung für unser Problem und sagten "Amen". Wir probierten erneut, die Schraube zu lösen, als wir aus Richtung des Siloah-Hofes ein Auto kommen sahen. Eine Frau stieg aus und fragte, ob sie uns helfen könne. Werkzeug hatte sie keins dabei, aber Sam kam auf die Idee, mit unserem Platten Reifen zum Siloah-Hof mitzufahren um ihn dort aufzupumpen. Gesagt - getan. Es dauerte nicht lange, bis sie zurückkehrten. Aus dem Kofferraum holten sie ZWEI Reifen. Wir wunderten uns ein wenig, doch die Erklärung lies nicht lange auf sich warten. Als sie versuchten, den Reifen mit Luft zu füllen, löste sich das Ventil aus dem Rad! Au weia - Wäre uns das in voller Fahrt auf der Autobahn passiert, hätte das ganz schlimm ausgehen können! Glücklicherweise ist es hier passiert und die freundlichen Leute vom Siloah-Hof haben auch einen Ford Transit mit einem Satz Winterreifen in der Scheune, von denen sie uns eins ausgeliehen haben.
Jetzt kann es endlich weiter gehen!
Wir bedankten uns, schraubten den Reifen an, brachten das Holz wieder zum Holzstapel und folgten der Wegbeschreibung zum Reifenhändler in Gotha. Dort angelangt machte sich der Mechaniker ans Werk und machte in wenigen Minuten unseren Reifen wieder flott. Er überprüfte auch die anderen Reifen. Die Reparatur war sogar richtig preiswert. Nur 20,61€ mussten wir bezahlen. Auch hier bedankten wir uns und brachten den Reifen vom Siloah-Hof zurück. Durch die Panne hatten wir zweieinhalb Stunden verloren. Jetzt durfte absolut nichts mehr schief gehen, wenn wir noch pünktlich ankommen wollten. Tatsächlich konnten wir die letzten 400 Kilometer ohne Pause zurücklegen und kamen 14:08 Uhr an. Hier erfuhren wir auch, weshalb niemand telefonisch erreichbar war: Auf dem Treffpunkt-Gelände gab es keinen Handyempfang oder wenn, dann nur Luxemburgisches Handynetz.

Mittwoch, 21. Mai 2014

Zwei Wochen Reise-Action: Etappe 6 - Zur Übernachtung nach Leipzig

Jetzt sitze ich gerade mit Adrian bei seinem einzigen Onkel in Leipzig. Heute vormittag haben wir unsere Sachen zuende gepackt, dann sind wir gemeinsam mit einer Mitfahrgelegenheit nach Leipzig gefahren. Auf der Fahrt hatten wir einige echt gute Gespräche über Pfadfinder, denn wir hatten natürlich beide unsere Kluften an. Morgen früh fahren wir gaaaanz Zeitig wieder aus Leipzig weg, deshalb übernachten wir heute hier.

Dienstag, 20. Mai 2014

Zwei Wochen Reise-Action: Etappe 5 - Dienstreise nach Görlitz

Eignet sich auch gut als Mütze
Auch heute waren wir wieder viel unterwegs. Gleich morgens fuhr Adrian nach Meißen, holte sich dort einen Dienstwagen und so bewegten wir uns über 100 Kilometer östlich nach Görlitz, wo er seine Praxisarbeit abgab, die Zulassung zu seiner Bachelorarbeit unterschrieb, sich noch mit dem Professor traf, der ihn betreut und ein Zertifikat abholte. Der Rückweg war ähnlich schnell geschafft und so waren wir am frühen Nachmittag wieder in Dresden. Fürs NTT besorgte sich Adrian noch spezielle Wandersocken aus dem Globetrotter. Auch einen Gürtel brachte er mit. Abends als er zum Hauskreis ging, blieb ich zu Hause und legte noch einige Dinge bereit, die wir bestimmt auf dem NTT gebrauchen können.

Montag, 19. Mai 2014

Zwei Wochen Reise-Action: Etappe 4 - Tagesausflug nach Prag

Traumhaftes Wetter draußen! Das sah ich schon sofort als ich aufwachte. Yeah! Was für ein Tag! Heute haben wir einen Ausflug nach Prag unternommen. Das ist die Hauptstadt der Tschechei. So wie Berlin für Deutschland. Zuerst frühstückten Adrian und ich. Etwa 11 Uhr ging es dann los. Über die Autobahn gelangten wir ziemlich schnell an unser Ziel und stiegen aus... Okay... Sonniges Wetter ist ja ganz schön, aber die HITZE war fast unerträglich!
Mit dem GPS-Gerät speicherte Adrian die Stelle ein, an der das Auto geparkt war. Auch ihm war sehr heiß. Wir liefen los, über eine von vielen Brücken, auf der im Abstand von wenigen Metern Straßenhändler ihre Waren anboten. Dass Adrian mit seiner Kamera andauernd anhalten musste! Auf der Brücke gab es nämlich so gut wie gar keinen Schatten. Hinter der Brücke entdeckten wir schließlich einen Eisladen. Mit einem großen Eis in der Hand ging es dann weiter zum Schloss. Von hier aus hatte man einen wunderbaren Ausblick über die Stadt. Unser Blick fiel nun auf zwei Wachen, die vor einem Tor standen. Sie hatten prächtige Uniformen an und guckten stur geradeaus. Wir gingen durch das Tor hindurch und kamen auf einen größeren Platz, als wir plötzlich vier weitere Wachen in Richtung Tor marschieren sahen. Sofort war uns klar, was das zu bedeuten hatte. Es war Zeit für den Wachwechsel. Wir beeilten uns, zuerst am Tor zu sein, um das Spektakel aus nächster Nähe ansehen zu können. Es war tatsächlich ein sehr gut einstudiertes Ritual und als die abgelösten Wachen schließlich dort hin zurück marschierten, wo die neuen Wachen hergekommen waren, marschierte Adrian ein kleines Stück genau im Gleichschritt hinter ihnen her. Das sah ziemlich lustig aus. Hinter dem größeren Platz erhob sich majestätisch eine sehr große Kirche. Wir gingen hinein. Die prächtigen Fenster bestanden aus tausenden bunten Glasstücken, die als Mosaikbilder zusammengesetzt waren. Niemand von uns sprach ein Wort, so ergreifend war die Atmosphäre. Schließlich verließen wir die Kirche wieder und wollten zurück zum Auto. Wir fragten noch einige Passanten, wie man zum HardRock-Cafe gelangen würde. Schließlich fanden wir es, bestellten uns noch Getränke und waren genau zwei Minuten bevor unser Parkschein abgelaufen gewesen wäre zurück am Auto. Die Rückfahrt verlief ereignislos.
Abends machte sich Adrian erneut auf den Weg zu Mona. Ich durfte auch mit. Während die beiden im Kino waren, spielte ich mit Krümel. Beim verstecke spielen hat er immer gewonnen, bei Memory nicht. Da habe ich gewonnen! Irgendwann kam Adrian zurück und wir gingen gemeinsam nach Hause.

Sonntag, 18. Mai 2014

Zwei Wochen Reise-Action: Etappe 3 - Zwickau - Leipzig - Müncheberg - Dresden

Die heutige Etappe sollte ziemlich lang werden. Deshalb sind wir auch schon aufgestanden, als alle anderen noch tief und fest geschlafen haben. Zuerst fuhren wir wieder nach Leipzig. Das Wetter war regnerisch und bis wir von Leipzig nach Müncheberg weiterfahren konnten, verging ebenfalls noch einige Zeit. Drei Stunden brauchten wir etwa für die Strecke und kamen gerade so pünktlich an. Ich stürmte ins Haus und rief so laut ich konnte: "LIIIIIIIISAAAA!!!" Sie war schnell gefunden - wir hatten uns ja soooooo viel zu erzählen. Nach wenigen Minuten stiegen wir wieder in die Autos ein. Das Ziel war ein Kleinbahnhof von dem aus wir mit einem Waggon, der von einer Dampflokomotive gezogen wurde, einige Kilometer zu einem verlassenen Bahnhof fuhren. Dort machten wir Picknick - Es gab fünf sehr große Kuchen. Musste ja schließlich auch für alle 27 Personen reichen, die zum Geburtstag von Adrians Vater eingeladen worden waren.
Nach dem Essen stellten wir uns alle für ein Gruppenfoto auf und traten anschließend den Rückweg an. Zurück in Müncheberg gab es Abendbrot, Geschenke und einige lustige Programmbeiträge. Es war schon ziemlich spät, als wir wieder los mussten. Adrians kleinste Schwester und auch Lisa haben ganz doll geweint, als wir uns verabschiedeten. Ich habe mich an die eine blaue Zacke von unserem Emblem erinnert: Ein Royal Ranger ist tapfer. Zwar wäre ich auch gerne hier geblieben, aber es ging nunmal nicht. Ich tröstete Lisa: "Duuuu, wir werden ganz bestimmt bald wieder skypen! Ich werde in nen nächsten Wochen noch gaaaaanz viele Abenteuer erleben, das erzähl ich dir dann alles!" Sie schluchzte noch weiter und auch ich merkte auch eine Träne über mein Fell kullern. Wir umarmten uns nochmal und dann begann die Rückfahrt. Eingekuschelt in Adrians Mütze schlief ich schnell ein.

Samstag, 17. Mai 2014

Zwei Wochen Reise-Action: Etappe 2 - Von Leipzig nach Zwickau

Uh... Heute habe ich wieder viel erlebt. Zuerst einmal sind wir morgens in Leipzig aufgewacht. Adrian und ich haben noch gut gefrühstückt und sind dann zum Bahnhof gelaufen. Dort trafen wir noch einen Musiker für die Hochzeit und wurden schließlich abgeholt.
Unser Weg führte uns nun nach Zwickau. Hier waren wir zu der Hochzeit einer ehemaligen Ranger-Leiterin aus unserem Stamm eingeladen. An der Kirche waren wir fast die Ersten, obwohl wir ein paar Umleitungen fahren mussten. Zu den Gästen zählten unter anderem fünf Personen aus unserem Ranger-Leitungsteam und noch zwei Mädchen aus dem Kakadu-Team. Die Schwester der Braut ist ebenfalls bei den Rangern und ihr Vater ist Stammleiter in Zwickau. Dann entdeckte ich auch Felix, den wir auf dem NKTT kennen lernen durften. Ich bin auch gleich zu ihm gesprungen und hab ihn umarmt. Wer weis, wie viele Ranger sonst noch unter zu den Gästen gehörten... Bestimmt noch einige mehr. Jedenfalls war die Trauung wunderschön. Alleine schon, dass sich die beiden Ihr Trauversprechen auswendig aufgesagt haben und sich dabei so richtig lieb angelächelt haben ließ bei den Besuchern die eine oder andere Freudenträne kullern. Ich war auch ziemlich gerührt. Nach der Trauung fuhren wir zur ELIM-Gemeinde Zwickau. Hier gab es ein großes Kaffeetrinken. Adrian hat bestimmt hundert Stücken Kuchen gegessen, ich nur zwei (Die waren riesig!). Es gab auch noch eine Süßigkeitenschleuder. Die war echt cool. Man musste mit einem Ball ein Ziel treffen. Bei jedem Treffer wurde eine Süßigkeit nach vorne katapultiert, die man fangen musste. Ich habe leider nur ein mal getroffen, obwohl ich bestimmt zwanzig mal geworfen habe. Als Trostpreis habe ich trotzdem ein Paar Süßigkeiten von den Kindern bekommen, die besser getroffen haben als ich. Nach einer Weile liefen wir dann zu einem nahen Teich, auf dem man mit Booten fahren konnte. Bevor wir in die Boote stiegen, wurde noch ein Gruppenfoto gemacht. Die Bootsfahrt war ziemlich lustig. Mit den Tretbooten kamen wir ziemlich schnell voran und folgten dem Boot mit dem Brautpaar eine Weile. Schließlich war es an der Zeit, sich von den Leuten zu verabschieden, die nicht zur Feier eingeladen waren. Wir fuhren als erstes Auto zu dem Haus, in dem die Feier stattfinden sollte. Dadurch hatte Adrian Zeit, Laptop und Beamer vorzubereiten, denn das war seine Aufgabe heute. Auf einer sehr wackligen Leiter stehend, stellte er den nagelneuen Beamer auf, den er von Arbeit mitnehmen durfte. Dazu den Laptop und alle Anschlüsse - Fertig. Nun kamen nach und nach die Gäste mit Beiträgen, die über den Beamer gezeigt werden sollten, zu ihm. Er musste sich sehr konzentrieren, um alles in die richtige Reihenfolge zu bringen.
Letztendlich war die Feier ein voller Erfolg. Mit der Technik hat alles geklappt, die Beiträge waren sehr lustig, das Essen sehr lecker und die Stimmung ausgelassen. Bis spät in die Nacht wurde noch getanzt. Während getanzt wurde (Adrian tanzt nicht gerne) nutzte er die Gelegenheit, seinen NKTT-Aufnäher auf seine Kluft zu nähen. Irgendwann bin ich dann einfach eingeschlafen, wachte aber wieder auf, als mich Adrian gerade in den Schlafraum trug. Er steckte auch schon in seinem Schlafsack und hatte bereits alles für die Abreise morgen früh vorbereitet.

Freitag, 16. Mai 2014

Zwei Wochen Reise-Action: Etappe 1 - Von Dresden nach Leipzig

Hallo liebes Tagebuch,

die nächsten beiden Wochen werden wir seeeeeehr viel unterwegs sein.
In aller frühe sind Adrian und ich heute zu Mona gefahren. Dort konnten wir dann unser Gepäck stehen lassen, was wir für die nächsten Tage brauchen werden. Ich bin auch gleich da geblieben, damit ich mit Krümel spielen kann, während Adrian auf Arbeit war. Wir hatten viel Spaß. Adrian kehrte nachmittags von Arbeit zurück, war noch zu Hause um die letzten Sachen zu holen und klingelte schließlich. Wir nahmen nun alle Sachen und liefen zu viert zum Bahnhof. Hier wartete auch schon unsere Mitfahrgelegenheit nach Leipzig. Die Fahrt war ziemlich entspannt. Wir hatten zwar nicht viel Platz im Auto, kamen aber gut an. In Leipzig konnten im Auto schon einiges Gepäck verstauen. Morgen werden wir damit die zweite Etappe in Angriff nehmen.
Jetzt liefen wir aber zuerst einmal zu Adrians Omi. Sie freute sich sehr darüber, uns zu sehen und so verbrachten wir den Abend damit, Fotos aus der Sächsischen Schweiz anzugucken.

Donnerstag, 15. Mai 2014

Sooooo viel Post!

Heute bin ich gleich morgens aus dem Haus gelaufen um das schöne Wetter für eine Wanderung durch den Prießnitzgrund zu nutzen. Als ich wieder nach Hause kam traute ich meinen Augen kaum. Waren das alles Pakete für Adrian, die sich da vor seiner Wohnungstür türmten? Ich sah nach. Tatsächlich. Auf jedem der Pakete stand sein Name. Zwei der Pakete fand ich besonders interessant, denn auf ihnen war ein Ranger-Emblem zu sehen. Was da wohl alles drin sein mochte? Heute war Donnerstag, aber Adrian hatte sein Sportzeug nicht mitgenommen, würde also nicht zuuuu spät kommen. Ich griff das Kundschafterhandbuch und setzte mich ganz oben auf den Paketstapel. Während ich las, lauschte ich immer wieder ins Treppenhaus. Schließlich hörte ich Stimmen. Es waren aber Kinderstimmen, also dauert es noch ein wenig, bis ich endlich in die Pakete reingucken darf. Inzwischen hatte ich bestimmt 10 Seiten gelesen, als ich hörte, wie die Haustür geöffnet wurde. Ich sprang von dem Paketstapel und schaute durch das Geländer nach unten. Tatsächlich, da war er! Gerade hatte er sein Fahrrad abgestellt und wurde von drei Jungs umringt, die ihn allerlei Sachen zu dem neuen Fahrrad fragten. Er ging dann mit den dreien nach unten, wo deren Eltern irgendwas vorbereiteten. Ich war etwas verärgert. Er soll endlich die Pakete öffnen! Schließlich kam er wieder hoch. Ich saß auf den Paketen und tat so, als ob ich ihn und die drei Jungs nicht bemerken würde. "Hey Flocke", hörte ich ihn freudig rufen, "was hast du denn da für nen Haufen Pakete für mich?". Er lachte. "Jaaaaaaa", antwortete ich, "Hättest du dir noch mehr Zeit gelassen, hätte ich die alle alleine aufgemacht!" "Na dann woll'n wir doch mal sehen. Hilfst du mir, das alles reinzutragen?" Die drei jungs, Adrian und ich nahmen die Pakete und trugen sie in unsere Wohnung. Manche Pakete waren ganz leicht, andere deutlich schwerer. Ich wollte erst das allergrößte Paket nehmen, bekam es aber gar nicht hoch. Schließlich half mir einer der Jungs und wir trugen es zu zweit nach drinnen. Währenddessen erklärte mir Adrian, weshalb es noch ein wenig länger gedauert hat als sonst: Er hat die Bundescamp-Anmeldung zu Jeremias gebracht und sie gleich ausgefüllt wieder mitgenommen. Okay, das ist ein sehr guter Grund.
Zuerst öffnete er einen von zwei großen Briefumschlägen. Da waren ganz viele bunte Zettel und kleinere Briefumschläge drin. Irgendwas mit Wahlen. Jetzt war das leichteste Paket dran. Hier kam ein Aktenordner zum Vorschein. "Dass ist von meiner neuen Versicherung", erklärte Adrian. Das kleinere, aber ziemlich schwere Paket enthielt die neuen Horizont-Hefte. Ich wollte gleich eins nehmen, aber Adrian meinte, dafür haben wir auch später noch Zeit. "Jetzt das gaaaaaanz große mit dem Rangeremblem drauf!", rief ich. Mit seinem Rangermesser schnitt er nun das Klebeband auf. Ich sprang auf sein Cajon um besser gucken zu können. "Wooooooooow! Das ist ja ein cooler Hut!", rief ich, als ich den großen, braunen Hut aus Wollfilz sah. "Darf ich den gleich mal aufsetzen?" "Nun warte mal noch einen Moment. Erstmal muss ich feststellen, ob er mir überhaupt passt, danach darfst du gerne.", antwortete er. Er passte wie angegossen. Mir war der Hut leider viel zu groß, sodass ich kaum sehen konnte, was Adrian nun noch alles aus der Kiste holte. Ich gab den Hut zurück und sah nun ein großes Rangermesser, ein Leiterhandbuch und einige Bronzelilien-Aufnäher. Adrian suchte noch etwas. "Fehlt da noch was?", fragte ich. "Ja... Hier müsste eigentlich noch eine Ranger-Gürtelschnalle drin sein." Jetzt nahm Adrian den Lieferschein und bemerkte enttäuscht: "Och schade, die haben sie wohl vergessen." Ein kleines Paket wurde nun als nächstes ausgepackt. "Hier ist nämlich der Gürtel, an den die Schnalle ran soll!", sagte Adrian und zeigte mir einen breiten Ledergürtel. Ich schaute mich um. Die Jungs waren schon weg. "Wo sind die denn hin?" Adrian antwortete: "Die sind vorhin gegangen, als du gerade die Horizont-Hefte bestaunt hast." Zwei Pakete waren noch übrig. Eins war ziemlich groß. "Das heben wir uns bis zum Schluss auf, erstmal das hier.", meinte Adrian. Zum Vorschein kam ein dickes Buck mit dem Titel "Black Out - Morgen ist es zu spät". Adrian erklärte, sein Chef habe ihm dieses Buch empfohlen und er wolle es gerne lesen. Jetzt noch das letzte, große Pake: Hier waren zwei Sachen drin. Eins war ein grüner Beutel. "Was ist das denn?", fragte ich. "Erinnerst du dich noch an das NKTT?", fragte er zurück. Ich bejahte. Adrian erklärte: "Wir haben unter einer grünen Zeltplane geschlafen. Genau die gleiche habe ich mir jetzt auch zugelegt, denn in einer Woche fahren wir ja schon aufs NTT, da brauchen wir die ganz bestimmt. Dann erinnerst du dich sicher auch noch, wie wir immer gekocht haben, stimmts?" Ich nickte. "Und hier haben wir einen Trangia. Schön beschichtet, damit nix anbrennt." Wooow. Das war ganz schön cool. "Jetzt sind wir komplett ausgerüstet?", wollte ich wissen. "Naja, die Gürtelschnalle und eine Juja fehlt mir noch", entgegntete Adrian, "Aber das wirst du schon bald sehen."
Die Fahrt zum NTT hatte Adrian inzwischen auch geklärt und so verbrachten wir den Rest des Tages damit, den Rucksack fürs NTT einzupacken. Gerade als wir fast schlafen gehen wollten, kam eine E-Mail, in der ein Link zu Fotos vom NKTT enthalten war. Die konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, also guckten wir uns auch die noch an.
Jetzt ist es aber spät. Gute Nacht!

Mittwoch, 14. Mai 2014

Kuchen und BuCa-Fahrkarten

Heute war wieder ein sehr schöner Tag. Ich durfte mit Adrian nach Meißen. Als er Feierabend gemacht hat, zog er seine Kluft an und wir machten uns gemeinsam auf den Weg nach Dresden. Am Bahnhof Neustadt trafen wir Mona, ebenfalls in Kluft. Zu dritt gingen wir nun in das Reisezentrum und fragten nach, wie das mit der Reiseverbindung aussieht. Der Preis war der gleiche, den wir gestern schon gefunden hatten und auch Ermäßigungen gibt es keine. Wir erhielten einen Ausdruck mit dem Preisangebot und liefen zu Monas Wohnung. Schon vor ihrer Wohnungstür roch ich etwas seeeeehr leckeres. Hmmmmmm! Mona hatte gebacken! Jaaaa! Das war eindeutig frisch gebackener Kuchen! Lecker! Ich sprang freudig aufgeregt auf und ab und drückte mich gleich als erstes durch die halboffene Tür. Kurz darauf saßen wir am Tisch und schmatzten Kuchen.
Für den Abend hatten Mona und Adrian noch geplant, geocachen zu gehen. Sie speicherten einige Koordinaten in das GPS-Gerät und wir machten uns auf den Weg. Einige Caches fanden wir sofort, andere gar nicht. Naja... Nicht so schlimm.
Eine andere gute Neuigkeit von heute: Jeremias will auf das Bundescamp mitkommen! Yeah! Der ist echt cool und ich freu mich riesig, dass er in unserem Schneeleopardenteam mitmachen wird.

Dienstag, 13. Mai 2014

Schwarzware wieder trocken

Hallo liebes Tagebuch,

Mein Höhepunkt heute war, dass ich Mona und Adrian helfen durfte, die schwarzen Zeltplanen zusammenzulegen. Nach der Stammfahrt waren sie noch ziemlich nass und wurden deshalb vor zwei Tagen in den Kinderräumen zum trocknen ausgelegt.
Später haben wir noch Fahrpreise für die Fahrt zum Bundescamp rausgesucht. Puh... Das ist ganz schön teuer.

Sonntag, 11. Mai 2014

Zwei frische Ranger!

In der letzten Nacht hat es in Strömen geregnet und ich bin öfters aufgewacht, obwohl ich mich zu einem Jungen aus unserem Team in den Schlafsack gekuschelt hatte. Es tropfte sogar ein bisschen durch die Mitte des Jurtendaches.
Um 7 Uhr ertönte ziemlich laut Adrians Handywecker. Die meisten Jungs und ich waren zwar eh schon wach, aber nun wurden auch die letzten Schläfer geweckt. Bis zum Frühstück hatten wir eine Stunde Zeit, um unser Gepäck zusammenzuräumen. Dabei versuchten wir alle, schneller zu sein, als Adrian. Tatsächlich war das Zelt in weniger als 20 Minuten komplett aufgeräumt. So halfen wir noch bei der Frühstücksvorbereitung. Von gestern waren leider nur noch drei Brötchen übrig, deshalb gab es hauptsächlich Brot. Glücklicherweise entdeckte ich noch eine Packung Schokomüsli.
Nach dem Frühstück stellten wir uns vor einer Kohte zum Gruppenfoto auf.
Wir hatten nun nur noch zwei Stunden, bis wir loslaufen mussten. In diesen beiden Stunden wuschen wir das Geschirr ab, bauten die Zelte ab, zersägten die Holzstangen in Stücken, die ins Auto passten und beluden das Auto. Anschließend stellten wir uns alle nebeneinander in eine lange Reihe und schritten einmal komplett über den Campplatz um allen Müll aufzuheben, den wir entdecken konnten. Das nennen wir Ranger-rechen. Wir hatten Glück, dass die Leute, denen der Platz gehört, ihre Toiletten selbst reinigen wollten. So konnten mehr Ranger beim Abbau helfen.
Als alles fertig war, stellten wir uns zur Camprunde auf und setzten uns schließlich in Bewegung zum Bahnhof. Gemeinsam mit Adrian und einem Jungen aus unserem Team, der noch nicht seine Aufnahmeprüfung gemacht hat, liefen wir munter auf dem Weg entlang. Ich fragte ihn, ob er denn keine Lust hätte, die Aufnahmeprüfung zu machen, aber er entgegnete: "Nein, das schaffe ich doch sowieso nicht!" Adrian und ich ermutigten ihn, es wenigstens zu versuchen und so lernten wir während der Wanderung nach und nach alle Zacken unseres Emblems, die Goldene Regel und das Royal Ranger Versprechen. Auf halbem Wege konnte er schließlich alles und legte sehr sicher die Prüfung ab. Mitten auf der Wanderung. Jetzt war er nicht mehr zu bremsen. Begeistert von dem Erfolg der bestandenen Prüfung wollte er auch unbedingt die Werkzeug- und die Messerprüfung bestehen. Tatsächlich konnte er alles erklären und so verkündete Adrian bei der Mittagspause den Erfolg. Wir stellten uns in einem Kreis auf und er leitete alle im RoyalRanger-Versprechen an. Adrian gratulierte ihm und nun darf auch er ein blau-gelbes Halstuch tragen. Ebenfalls während der Mittagspause gab es nun die Auswertung der Camp-Olympiade. Adrian machte es ziemlich spannend und am Ende gab es die Überraschung: Beide Teams waren gleich gut - ein Unentschieden! Uns wurde gratuliert und die Preise für den ersten und zweiten Platz (Zwei Tafeln Schokolade) wurden nun verteilt.
Zum Bahnhof waren es jetzt nur noch 20 oder 25 min Fußweg. Adrian und ich liefen nun mit einem anderen Jungen aus unserem Team zusammen. Auch er hat noch kein blau-gelbes Halstuch. Adrian fragte ihn deshalb, ob er denn schon ein paar Zacken kennt. Er konnte nur zwei oder drei davon aufsagen. Adrian machte ihm Mut, indem er sagte: "Es haben schon zwei Ranger auf dieser Stammfahrt ihre Aufnahmeprüfung geschafft und dein Vater hat mir gesagt, du bist so schlau, dass du dir das alles in 10 Minuten merken könntest." Der Junge, der gerade eben seine Prüfung geschafft hatte, ermutigte ihn auch und sagte, es sei eigentlich ganz einfach. Wir wiederholten einige Male die Bedeutungen der Zacken, sagten die Goldene Regel auf und wo sie steht. Als wir ihm das RoyalRanger Versprechen vorsagen wollten, verblüffte er uns, als er es völlig frei aufsagen konnte. Wooooow! Das ist ja schon fast die Hälfte der gesamten Aufnahmeprüfung! Wir übten noch die Zacken ein wenig und kurz vor dem Bahnhof stellten wir fest, dass sein Vater recht hatte: Er konnte tatsächlich alles!
Wir erreichten nun den Bahnhof und sahen den Zug schon zur Abfahrt bereit stehen. jetzt beeilten wir uns sehr, noch einzusteigen. Es klappte alles super und so stellten wir uns im Zug erneut im Kreis auf, um auch die Aufnahmeprüfung des Jungen abzuschließen. Während wir losfuhren, leitete er uns im Fahrradabteil stehend im RoyalRanger Versprechen an.
Zurück in Dresden erwarteten uns schon einige Eltern im Bahnhof. Der Junge, der auf der Wanderung zuerst seine Aufnahmeprüfung geschafft hatte, verkündete freudestrahlend seiner Mutter den Erfolg und fragte sie, ob er nicht doch mit aufs Bundescamp kommen könnte. Sie hat nichts dagegen, also sind wir jetzt schon 20 Ranger aus unserem Stamm! Wir verabschiedeten uns voneinander und die Eltern von zwei Jungs aus unserem Stamm fuhren Adrian und mich mit ihrem Auto sogar bis nach Hause. Sie erzählten uns, dass sie in Berlin gewesen sind und in einem RitterSport-Laden goldene RitterSport-Tafeln gekauft haben. Adrian und die beiden Jungs bekamen jeweils eine Tafel ausgeteilt und so waren wir auch schon zu Hause. Wir gingen gleich in die Kinderräume gucken, ob die Zeltplanen schon zum trocknen ausgelegt sind. Tatsächlich waren nicht nur die Zeltplanen, sondern auch alle anderen Planen überall zum trocknen ausgelegt und aufgehangen. Es roch zwar auch entsprechend, aber das ist schon okay so.

Irgendwie war ich jetzt ziemlich müde. Adrian telefonierte noch mit Mona. Seine Isomatte war versehentlich bei ihr gelandet und er wollte eh noch sein neues Fahrrad ausprobieren. Ich wollte mich lieber ausruhen und die Ereignisse der letzten Tage aufschreiben. Als er weg war, entdeckte ich einen Brief auf seinem Schreibtisch. Der muss angekommen sein, als ich am Freitag bei Mona war. Davon hat er mir noch gar nichts erzählt! Hier liegt die Teilnahmebestätigung für das Workshop-Wochenende vom 30. auf den 31. Mai! Yay! Da freu ich mich ja schon seit langem drauf!
Nach einigen Stunden kamen er und Mona wieder zurück. Sie waren ein bisschen nass. Als ich wissen wollte, wo sie so lange waren, erzählten sie mir, dass sie eine Radtour bis nach Heidenau und zurück gemacht hatten. Das sind insgesamt über 35Km! Auf dem Weg haben sie noch Eis gegessen und ihre Mütter angerufen, um zum Muttertag zu gratulieren. "Oh!", dachte ich, "Ist der etwa heute?" Leider hat meine Mama kein Handy, sonst würde ich sie auch gleich anrufen. Menno... Hätte ich das gewusst, wäre ich nochmal zum Zoo gelaufen. Dann wäre ich aber bestimmt auch nass geworden.
Jetzt bereiteten wir jedenfalls leckere Karlsbader zu und ließen sie uns wenig später schmecken.
Adrian brachte Mona dann noch nach Hause, doch ich warte jetzt nicht, wann er zurück kommt, denn ich bin echt müde. Gute Nacht!