Freitag, 2. Mai 2014

NKTT, Tag 2

So schlecht habe ich schon lange nicht mehr geschlafen. Der Regen tropfte die ganze Nacht auf unser Biwak und ein bisschen Wasser lief auch hinein. Dazu noch ein kühler Wind und der plätschernde Fluss... Adrians Mütze, in die ich mich eingekuschelt hatte war auch komplett nass und nachdem ich irgendwann das vierte oder fünfte mal aufgewacht bin, kroch ich zu Adrian in den Schlafsack. Hier war es etwas wärmer. Bei der Aktion ist er auch aufgewacht, meinte aber, er habe ähnlich unruhig geschlafen und es sei schon okay, obwohl er und sein Schlafsack durch mein nasses Fell nun auch nicht mehr trocken waren.
Als es langsam hell wurde, regnete es zwar nicht mehr so wie in der Nacht, es war aber trotzdem ein sehr ungemütliches Wetter. Zum Frühstück gab es ganz frisches Brot, was sogar noch warm war. Ich hatte großen Hunger und schaffte zwei dicke Scheiben mit Nutella und eine Schale Müsli.
Bevor die Seminare für heute starteten, gab es eine kurze Andacht über Leiterschaft. Davon habe ich nicht so viel verstanden, aber ich bin ja auch kein Leiter.
Den ganzen Vormittag lang wurden verschiedene Paddelschläge gezeigt, erklärt und schließlich ausprobiert. Jeder fuhr mal einzeln und mal zu zweit in einem Kanadier (So nennt man die Kanus auch). Nach dem Mittag zogen alle einen Neoprenanzug an, die einen hatten, denn es sollte eine Kenterübung stattfinden, bei der auf jeden Fall jeder nass werden würde. Zuerst spielten wir aber noch ein paar Spiele mit den Paddeln. Das war ganz lustig. Wir standen im Kreis, jeder mit seinem Paddel und auf Kommando ließ jeder sein Paddel los und griff das seines linken (Hip) oder rechten (Hop) Nachbarn. Ein anderes Spiel war, dass jemand in der Mitte stand mit einem Paddel, es losließ und einen Namen rief. Der gerufene musste nun so schnell er konnte das Paddel auffangen, bevor es auf dem Boden landete. Wenn er es nicht schaffte, war er an der Reihe. Das nächste Spiel wurde mit Booten ausgetragen. Zwei Teams mit jeweils vier Booten versuchten, einen Ball nur mit hilfe der Paddel unter den Steg zu schlagen und natürlich auch das gegnerische Team daran zu hindern. Bei diesem Spiel lehnte sich tatsächlich jemand im wahrsten Sinne des Wortes zu weit hinaus und --- sorgte dafür, dass die Kenterübung etwas vorgezogen wurde. Ich beobachtete vom Ufer aus, wie Klausi und Adrian nun das gekenterte Boot bargen. Das ging ziemlich schnell, muss aber sehr anstrengend gewesen sein, denn Adrian hatte ganz schön zu tun, das gekenterte Boot aus dem Wasser zu ziehen. Das Spiel mit dem Ball ging noch ein wenig weiter, bis ein Team fünf Punkte hatte. danach sollten die beiden Teams versuchen, sich gegenseitig zu kentern. Das klappte auch recht gut und Adrians Boot war das letzte ungekenterte Boot. Klausi und er kenterten sich dann selbst, um die Rettung auch auszuprobieren. Danach legten alle Boote am Ufer an und wurden nach und nach herausgezogen. Adrian nutzte die Zeit, um noch etwas zu schwimmen.
Als nächstes konnte sich jeder noch warm abduschen, bevor es noch einige Seminare zu verschiedenen Kanu-Themen gab. Heute wurde auch ein richtiges Feuer angezündet, an dem wir uns wärmen konnten. Zum Abendbrot gab es leckeren Kartoffelbrei, angebratene Schinkenwürfel und Gurkensalat. Auch Andacht und Lobpreis fehlten nicht und so ließen wir den Abend locker am Feuer ausklingen.

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