Wir mussten heute etwas zeitiger aufstehen, denn es war viel geplant. Noch vor dem Frühstück wurden neue Teams eingeteilt, damit alle, die Interesse an Höhlen hatten, durch die Gustav-Jakob-Höhle kriechen konnten. Diese Höhle ist so eng, dass sie auch "Geburtshöhle" genannt wird. Adrian und ich wollten uns das jedenfalls nicht entgehen lassen, also frühstückten wir mit den anderen Höhleninteressierten auf dem Campplatz, während die anderen Teams sich mit ihrem Frühstück auf den Weg zu ihren Stationen machten, vor allem, um sich gute Plätze zu sichern.
Unsere Höhlenwanderungsgruppe bereitete sich nun auf die Höhle vor. Jeder musste festes Schuhwerk, zwei Taschenlampen und einen Helm mitnehmen. Außer Adrian zogen auch alle eine Jacke an. Er trug seine Kluft und war damit der einzige, der auf Fotos als Ranger zu erkennen ist. Deshalb wurden Fotos vor allem von ihm gemacht.
Mit dem Auto ging es nun wieder weiter. Adrian, eine Rangerin aus dem Bundesbüro und ich durften in einem Firmenauto hinten drin mitfahren, obwohl gar keine Sitze eingebaut waren. Das war sehr lustig.
Die Höhle war tatsächlich sehr eng. Glücklicherweise bin ich ziemlich klein und passe überall durch, aber die anderen konnten in der Höhle nur an sehr wenigen Stellen aufrecht stehen. In der Höhle gab es unzählige kleine Tropfsteine. Das gefiel mir sehr gut. Die dünnste Stelle der Höhle war genau am Ende. Adrian musste sich seitlich hinlegen, die Beine voran und sich dann durchschieben. Ich hatte mich in der Spalte mit einer Tatze eingeklemmt und musste von einem Ranger befreit werden. Nach der Höhle sahen alle ziemlich dreckig aus.
Mit den Autos ging es nun weiter zu der Stelle, an der unsere anderen Rangerfreunde vom Workshop schon den ganzen Vormittag verbracht hatten. Bevor wir mitmachten, gab es aber zuerst etwas zu essen.
Der Baumkletterworkshop ging nun weiter mit Slacklines, Cambiumschutz, dem einschießen von Wurfseilen und dem hochprusiken an einem Seil (so nennt man das, wenn man mit Prusikknoten hochsteigt). Zum Schluss bauten wir noch eine Riesenschaukel, bei der wir alles anwenden mussten, was wir gelernt hatten. Die Seile waren in 15m Höhe angebracht und jeder, der wollte, wurde mit seinem Klettergurt eingehängt, hochgezogen und konnte schließlich kurz schaukeln.
Jetzt war der Workshop leider schon fast zuende. Nach der Rückfahrt zum Campplatz wurde alles abgebaut. In der Schlussrunde gab es noch einiges Wissenswertes zu Seilkunde, bevor das Leihmaterial zurückgegeben und abgerechnet wurde. Es gab außerdem die Teilnehmerurkunden und einige NKK-Hefte, denn das Workshop-Wochenende war zum Teil ein Ersatz für den in diesem Jahr nicht stattgefundenen Nationalen Kletterkurs.
Die letzte Aktion war ein gemeinsames Gruppenfoto. Wer danach noch Zeit, Lust und Geld hatte, konnte auch noch bei einem kleinen Sonderverkauf günstig Klettermaterial erwerben, doch wir sind gut ausgestattet, sodass wir uns nicht anstellten.
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