Donnerstag, 8. Mai 2014

Krümel und Einkauf

Juhuuuuu! Heute darf ich zu Mona fahren, damit sie meine Kluft fertig näht! Bevor Adrian zur Arbeit gefahren ist, hat er mich noch bei ihr vorbei gebracht. Ich musste ziemlich still sitzen, als sie mir die Kluft anprobierte. Uuhhh... Am Bauch war die noch viiiiel zu eng! Hm... Ob ich in letzter Zeit zu viel gegessen habe?
Nach einer Stunde musste Mona dann auch los und ich blieb da. Mona hat einen Balkon und hier konnte ich stundenlang die vorbeifahrenden Autos beobachten. Plötzlich hörte ich hinter mir in der Küche ein Geräusch. Ich drehte mich um und lauschte. Da war doch was! Oder Jemand! Ich versteckte mich und blickte ganz vorsichtig um die Ecke. Da! Nanu? Wer ist das denn? Ich blieb in meinem Versteck. Dort in der Küche war ein kleiner Eisbär damit beschäftigt, auf den Küchentisch zu klettern, auf dem meine Kluft lag. Was er wohl vor hat? Ich schlich mich leise an. Er hatte mich wohl nicht bemerkt, denn als ich mit einem großen Satz an ihm vorbei auf den Tisch sprang, erschrak er sich sehr und fiel rückwärts vom Stuhl auf den Boden --- und blieb dort bewegungslos liegen. Oh nein! Ob er sich verletzt hatte? Ich wollte ihm doch nur einen kleinen Schrecken einjagen! Ich sprang wieder vom Tisch herunter und stupste ihn an. Er kann kaum älter als zwei Jahre sein. Langsam öffnete er ein Auge und danach das Andere. "Hast du dir weh getan?", fragte ich ihn. Er sah sehr ängstlich aus und nickte langsam. "Oh, das wollte ich nicht. Tut mir echt leid!", stammelte ich. "Wie heist du denn?" Jetzt drehte er sich auf seinen Bauch, betastete mit seiner linken Pfote seinen Kopf und schaute mich ganz ängstlich an. "Du musst keine Angst vor mir haben", versuchte ich ihm mit einer zuckersüßen Stimme zu beruhigen, "Ich bin Flocke. Wollen wir Freunde sein?" Ich lächelte ihn an. Jetzt lächelte er auch ein bisschen und sagte ganz leise "Krümel". Ich sah ihn an. "Krümel? Ist das dein Name?", wollte ich wissen. Wieder nickte er. "Cool! Freut mich, dich kennen zu lernen! Wie alt bist du denn, Krümel?" Er überlegte eine Weile und sagte schließlich "Zwei" "Lass uns auf das Sofa klettern", schlug ich vor, "Ich gieße dir noch etwas Milch ein."
Mein kleiner Freund Krümel
Irgendwie redet er nicht besonders viel, verfolgt aber mit wachen Augen ganz genau, was ich mache. In den nächsten Stunden erfuhr ich nach und nach einige Dinge über ihn. Sein Geburtstag ist am 29. November, also nur zwei Wochen nach meinem! Aber ich bin schon drei Jahre alt. Genau wie ich liebt er auch den Winter. Er wohnt bei Mona und hat mich schon oft gesehen. Er ist wirklich schüchtern, deshalb hat er sich immer versteckt gehalten und wollte auch nie, dass Mona mir von ihm erzählt. Er ist zwar nicht bei den Rangern, findet aber unsere Halstücher so cool, dass er auch ein gelbes Halstuch bekommen hat.
Nach und nach taute er immer mehr auf und es macht echt Spaß, mit ihm zu spielen. Meistens spielen wir verstecke, aber er kennt die Wohnung viel zu gut, sodass ich da keine Chance hatte. Irgendwann kehrte Mona zurück und noch etwas später auch Adrian. Die beiden besprachen nun die gesamte Verpflegung auf der Stammfahrt und schrieben eine lange Liste mit Dingen auf, die noch einzukaufen waren. Mir lief schon bei den Gedanken daran das Wasser im Munde zusammen und es genügte einen Blickkontakt mit Krümel, um zu wissen, dass es ihm nicht anders erging. Schließlich gingen Mona und Adrian auf Einkaufstour. Dazu nahmen sie zwei Fahrradtaschen und Adrians großen Rucksack. Krümel und ich durften auch mit, nur in den Taschen war diesmal rückzu kein Platz. Ich habe noch nie einen so vollen Einkaufswagen gesehen. Mona und Adrian mussten ziemlich gut packen, um alles nach Hause bringen zu können. Trotzdem musste Adrian noch eine ganze Menge Einkauf in die Hand nehmen. Sehr genial war auch, wie Mona die Preise im Kopf zusammengerechnet hatte. Sie schätzte den Einkauf auf etwa 100€ und an der Kasse waren es genau 100,61€.
Zurück in Monas WG bemerkten wir erst, wie hungrig wir waren. Ein Nudelauflauf war schnell gemacht und so füllten wir unsere Bäuche. Nachdem Adrian nach einiger Zeit wieder gegangen war, machte Mona mit meiner Kluft weiter. Ein paar Knöpfe später war sie auch schon fertig. Ich zog die Kluft gleich an und bedankte mich. Krümel findet die Kluft auch toll, aber ihm passt sie nicht. Wir spielten noch ein bisschen "Ich sehe was, was du nicht siehst" und schliefen schließlich ein.

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