Der letzte Tag des NTT begann wieder ziemlich entspannt. Frühstück sollte es heute für alle gemeinsam geben, sodass wir kein Wasser kochten, sondern gleich unsere Sachen zusammenpackten. Jörn kam plötzlich auf Adrian zu und meinte "Herzlichen Glückwunsch zum Einjährigen!". Jetzt fiel es mir wieder ein: Adrian hatte erwähnt, dass der letzte Tag des NTT genau der Tag wäre, an dem er vor einem Jahr zum ersten Mal etwas mit den Rangern zu tun hatte! Ich gratulierte auch und Adrian freute sich sehr darüber.
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Gemeinsam Müll aufsammeln - Auch die Ausbilder machen mit |
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Nach und nach versammelten wir uns in der großen Höhle. Zum Frühstück gab es die Brötchen, die ich gestern hergetragen hatte. Die Vögel zwitscherten und die Sonne schien durch das saftige grün der Bäume. Während die anderen noch aßen, spielte ich mit Tobi: Er muste versuchen, auf meinen Schatten zu springen und ich musste versuchen, auf seinen zu springen. Das war echt lustig.
Es sollte nun noch einen Pflanzenkunde-Workshop geben, der weiter unten am Fluss stattfand. Bevor wir allerdings dorthin durften, musste der gesamte Platz ordentlich aufgeräumt- und das ganze Material wieder an den Autos sein. Die Kisten von gestern waren jetzt viel leichter, aber ich konnte nur eine davon hochtragen, weil die andere schon jemand anderes genommen hatte.
Der Naturkundeworkshop war sehr spannend. Jorei, eine der Ausbilderinnen, erzählte, dass sie bereits schon einmal eine sehr schwere Lebensmittelvergiftung hatte, weil sie Kräuter verwechselt hatte. Deshalb dürfen wir NIEMALS Kräuter oder Pilze pflücken und essen, von denen wir nicht ganz, ganz, ganz genau wissen, dass sie genießbar sind! Sonst ist am Ende wirklich noch ein Rettungseinsatz nötig.
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Coole Lichteffekte |
Nach dem Workshop gab es neue Koordinaten. Unser Team lief als fünftes Team los. Unsere Laune war sogar noch besser als an den Tagen vorher und so stimmten wir aus voller Kehle Ranger- und Lobpreislieder an. In zügigem Wandertempo holten wir schon bald ein Mädel-Team ein und sahen auch schon das nächste Mädel-Team, die Antilopen. Wir liefen auch an denen vorbei und kamen an eine Stelle, an der wir kurz Pause machten. Auch die Antilopen machten hier Pause und so unterhielten wir uns kurz. Dabei erzählten sie uns, dass eine Rangerin aus ihrem Team am Bein eine Art Hautkrankheit hat. Es kam der Vorschlag, ob wir nicht am Ziel dafür beten wollen würden. "Warum erst am Ziel und nicht jetzt sofort?", fragte Adrian und so war es beschlossene Sache. Wir legten ihr die Hände auf und beteten für Heilung. Auch Tobi und ich waren ganz nah dran. Gott macht sie bestimmt gesund. Ganz sicher.
Irgendwie verstanden sich unsere Teams echt gut und so beschlossen wir, den Rest der Strecke gemeinsam zu laufen. Für uns wurde das Tempo dadurch zwar langsamer, wir hatten aber tolle Gespräche und ich durfte ein ganzes Stück auf Tobi reiten. Natürlich waren wir nun ein Team und änderten deshalb unseren Namen. Ab jetzt waren wir nicht mehr die Dachse und die Antilopen, sondern ganz einfach die Dachsilopen! Das fand ich toll! Dachsilopen klingt wirklich lustig.
Wir sangen weiterhin Lieder und kamen gut voran. Auch die Antilopen hatten angefangen, als Team durchzuzählen und so kam uns eine Idee: Wir zählen jetzt abwechselnd durch: 1-1-2-2-3-3-4-4-5-5-6-7. Damit am Ende nicht drei Männer die letzten Zahlen sagten, fing Francesco an.Wir gelangten an eine Brücke, an der wir ein Dachsilopen-Teamfoto machten. Auch unsere Flagge fehlte natürlich nicht.
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Unser Dachsilopenteam |
Auf dem letzten Stück haben wir wohl auch das zweite Team überholt, denn als wir ankamen, war
erst das Team da, welches als erstes losgelaufen ist. In Zweierreihen kamen wir auf dem Platz an, zählten durch und reifen anschließend: "Das Team der Dachsilopen ist vollzählig"
Das schien den Ausbildern sehr zu gefallen. Jetzt hatten wir freie Zeit, bis das letzte Team eintreffen würde. Wir konnten unser restliches Essen vertilgen, uns unterhalten und Tobi und ich spielten wieder miteinander.
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Marsch zum Felsenweiher |
Schließlich waren alle Teams da. (Ein Team hatte sich sehr verlaufen und musste mit Autos abgeholt werden). Es gab eine Ansage von Vitali und wir warteten, bis alle Ausbilder gegangen waren. Dann sollten wir nach ein paar Minuten Teamweise hintereinander laufend folgen. Das Ziel war der Felsenweiher, ein kleiner Teich, umgeben von Felsen und mit einem Ring aus Steinplatten, über die man eine Runde um den Teich laufen konnte. An der Hinterseite war dieser Steinplattenweg deutlich breiter, dort standen alle Ausbilder nebeneinander. Die Stimmung war sehr feierlich. Es ging auch gleich zur Sache. Hintereinander liefen wir nun alle den Steinplattenweg entlang bis zu den Ausbildern, schüttelten jedem von ihnen die Hand, bekamen unsere Teilnehmerurkunden und liefen dann weiter, bis wir alle auf den Steinplatten standen und die Ausbilder ihre Ausbilderurkunden erhielten. Es gab noch einige freundliche Worte zur Verabschiedung und so war es plötzlich schon vorbei, das NTT.
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Urkundenverleihung für die Ausbilder |
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Wir sehen uns bestimmt zum Bundescamp wieder! |
Moment... Keine neuen Koordinaten mehr? Keine nächste Etappe? Keine Workshops mehr? Kein Wasser kochen mehr mit dem Trangia? Reiten auf Tobi - vorbei? Waren das wirklich schon vier Tage? Plötzlich wurde ich ziemlich traurig. Es war so eine schöne Zeit hier. Unser Team war klasse und ich könnte bestimmt noch eine ganze Woche hier weiterwandern. "Können wir nicht noch ein paar Tage hier bleiben?", fragte ich Adrian. Er entgegnete: "Weist du, ich fand die Zeit auch echt schön hier. Die Natur, unser Team, die Ausbilder, alles was wir gelernt haben... Aber irgendwann muss man eben auch wieder zurück. Wenn wir das jeden Tag hätten, wäre es doch nichts besonderes mehr. Vielleicht fahre ich ja irgendwann mal als Ausbilder hier her, wer weis. Dann darfst du natürlich wieder mit. In Dresden wartet unser Stamm auf uns und nächstes Wochenende fahren wir auch wieder weg. Erinnerst du dich? Wir wollen Baumklettern lernen!"
Jetzt fand ich es schon nicht mehr ganz so schlimm. Auf dem Weg zurück zum Platz liefen Tobi und ich nebeneinander. Auch Tobi war ein bisschen traurig.Vielleicht sehen wir uns ja auf dem Bundescamp!
Als Adrian fertig war, seine Fotos auf einen Laptop eines Ausbilders zu überspielen, fuhren wir los...
Tolle Blogs über das Eifel-NTT 2014, danke und lieben Gruß von Karsten / Epaphras, Trailleiter :)
AntwortenLöschenHallo Epaphras :)
AntwortenLöschenFreut mich, dass es dir gefällt! Stimmt es eigentlich, dass es 2015 kein Südeifel-NTT geben wird?